
Demonstrationsbetrieb „Artenvielfalt auf Äckern“
Der Versuchsbetrieb des Landes an der LTZ-Außenstelle Rheinstetten-Forchheim dient insbesondere zur Entwicklung und Optimierung von Anbauverfahren zur Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen. Die Verfahren müssen umweltgerecht und wirtschaftlich sein und die Produkte den Qualitätsanforderungen der Abnehmer entsprechen. Der Versuchsbetrieb verfügt aktuell über ca. 75 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, die nach den Grundsätzen der integrierten Produktion bewirtschaftet werden.
Seit 2013 werden auf den Flächen der LTZ -Außenstelle Rheinstetten- Forchheim verstärkt Maßnahmen umgesetzt, die wesentliche Vorteilswirkungen hinsichtlich Biodiversität, Wasser- und Bodenschutz aufweisen. Grundlage ist die Erfüllung der Greening-Auflagen (Regelungen auf EU-Ebene im Rahmen der GAP-Reform 2014/15). Wie alle konventionellen landwirtschaftlichen Betriebe mit entsprechender Flächenausstattung ist auch der Landesbetrieb an diese Vorgaben gebunden. Dazu gehören aktuell drei Punkte:
1. „Ökologische Vorrangflächen“ (ÖVF) als Flächen im Umweltinteresse bereitzustellen,
2. den Anbau zu diversifizieren und
3. das Grünland zu erhalten.
Kern des Demonstrationsbetriebes Artenvielfalt auf Äckern sind Maßnahmen, die als „Ökologische Vorrangflächen“ und FAKT-Maßnahmen anerkannt werden wie Brachebegrünung mit Blühmischungen. Darüber hinaus werden bei der Planung und Umsetzung der Maßnahmen auch Ansätze verfolgt, die noch nicht praxisüblich sind. Aktuell werden beispielsweise Untersaaten in Getreide sowie blühende Regnergassen im Körnermais getestet. Folglich dient der Betrieb als Pilotbetrieb zu Demonstrations- und Beratungszwecken.
Jährlich finden Beiratssitzungen statt, im Rahmen derer die im Vorjahr umgesetzten Maßnahmen, die für das jeweilige Jahr geplanten Maßnahmen sowie Veranstaltungen zum Thema Biodiversität besprochen und zur Diskussion gestellt werden. Die Maßnahmen des Demonstrationsbetriebes sowie Informationen zu ackerbaulichen Kulturen werden der Bevölkerung ohne landwirtschaftlichen Hintergrund bei der jährlichen Bienen- und Blütenwanderung vermittelt. Die Veranstaltung führt das LTZ gemeinsam mit den Naturfreunden Forchheim e.V. durch.
Anhand des unten stehenden Luftbildes können Sie Kurzinformationen und Fotos der jeweiligen Maßnahmen abrufen.

©Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung
Die origniären und tagesaktuellen Geobasisinformationen können über folgenden www.lgl-bw.de (GEODIS) bezogen werden.
Ziele:
• Blüten und Samen als Futtergrundlage für Insekten, Vögel, Niederwild, (Lebensraumfunktion untergeordnet durch
relativ kurze Standzeit)
• Nützlingsförderung
• Kein Dünger und PSM
• Boden-, Wasser-, Klimaschutz
• „Imagepflege“ für landwirtschaftliche Betriebe; Blumenpflücke für Bevölkerung
Produktionstechnik:
• Aussaatzeitpunkt in Abhängigkeit der Arten, meist ab Mitte April, unter Beachtung der Fördervoraussetzungen der
beantragten Maßnahmen
• Saatstärke meist 10-15 kg/ha
• Auf feines Saatbeet und flache Saat achten. Feines Saatgut möglichst nur leicht mit Erde bedecken
• Meist einjährige Arten von Kulturarten wie Buchweizen, Phacelia, Kreuzblütler und Wildarten wie Kornblumen, auf pollen-
und nektarreiche Sorten achten!
Besonderheiten:
• Bestandsetablierung im Jahr der Aussaat; feines Saatbeet, Auflaufwelle von Sommerunkräutern beachten- ggfs. Saattermin
anpassen
• Standorte mit Problem- bzw. Wurzelunkräutern meiden
• Aussamung (z.B. Buchweizen problematisch in Folgekulturen, Malven oder gelbe Wucherblume v.a. im Ökolandbau)
• Blumenpflücke für Bevölkerung kann zur Konkurrenz von Blumenfeldern werden (Angebote der Betriebe in der
Nachbarschaft beachten)
• Gut durch Schilder zu bewerben und erklären
Förderung:
• ÖVF
- Weitere Informationen zu ÖVF- Brachen
- Weitere Informationen zu ÖVF- Pufferstreifen
- Weitere Informationen zu ÖVF- Waldrandstreifen
- Weitere Informationen zur ÖVF- Honigbrache
• FAKT (einjährige Blühmischungen FAKT M1 und FAKT M2, überjährige FAKT – Blühmischung FAKT M3) ja
Druckvorlage Schild "Blühmischungen für Bienen, Hummel & Co."


Ziele:
• Blüten und Samen als Futtergrundlage für Insekten, Vögel, Niederwild, zusätzlich Funktion als Lebensraum
(Deckung und Futtergrundlage über Winter)
• Nützlingsförderung
• Kein Dünger und PSM
• Boden-, Wasser-, Klimaschutz u.a. durch Begrünungseffekt im Spätjahr (1. Standjahr bei Aussaat nach der Ernte)
• „Imagepflege“ für landwirtschaftliche Betriebe; Blumenpflücke für Bevölkerung
Produktionstechnik:
• Aussaatzeitpunkt üblich möglichst schnell nach Ernte, unter Beachtung der Fördervoraussetzungen der beantragten
Maßnahme (bsp. FAKT)
• Saatstärke meist 10-15 kg/ha
• Auf feines Saatbeet und flache Saat achten. Feines Saatgut möglichst nur leicht mit Erde bedecken
• Einjährige Arten von Kulturarten wie Kreuzblütler, Phacelia, Sonnenblume für schnelle Etablierung der Mischung und
Bodendeckung im Spätjahr. Mehrjährige Arten wie bspw. Luzerne und Steinklee kommen im zweiten Standjahr zur vollen Entwicklung
und Blüte.
• Falls die überjährige Brachebegrünung über FAKT gefördert werden soll, muss die Mischung FAKT M3
ausgesät werden. Zusammensetzung der Brachebegrünungsmischung FAKT M3: 32 Arten
Pflanzenarten | Gewichts % | |
Deutscher Pflanzenname | Botanischer Name | |
Kornrade | Agrostemma githago | 3 |
Kornblume | Centaurea cyanus | 1,5 |
Wilde Möhre | Daucus carota | 1 |
Buchweizen | Fagopyrum esculentum | 10 |
Klatschmohn | Papaver rhoeas | 0,3 |
Luzerne | Medicago sativa | 3 |
Weißer Steinklee | Melilotus alba | 0,5 |
Schafgarbe | Achillea millefolium | 0,1 |
Wiesenflockenblume | Centaurea jacea | 0,5 |
Gemeiner Natternkopf | Echium vulgare | 0,3 |
Wiesen-Margerite | Leucanthemum vulgare | 0,5 |
Großblütige Königskerze | Verbascum densiflorum | 0,2 |
Dost | Origanum vulgare | 0,1 |
Phacelia | Phacelia tanacetifolia | 2 |
Gelbsenf | Sinapis alba | 15 |
Hornklee | Lotus corniculatus | 1 |
Saatwicke | Vicia sativa | 3 |
Gelber Steinklee | Melilotus officinalis | 1 |
Futter-Esparsette | Onobrychis viciifolia | 4 |
Rotklee | Trifolium pratense | 2 |
Winterwicke | Vicia villosa | 2 |
Wundklee | Anthyllis vulneraria | 1 |
Winterraps | Brassica napus | 2 |
Kümmel | Carum Carvi | 1 |
Koriander | Coriandrum sativum | 7 |
Fenchel | Foeniculum vulgare | 2 |
Inkarnatklee | Trifolium incarnatum | 8 |
Sonnenblumen | Helianthus annuus | 6 |
Winterrübsen | Brassica rapa | 4 |
Waldstaudenroggen | Secale multicaule | 12 |
Borretsch | Borago officinalis | 3 |
Kresse | Lepidium sativum | 3 |
Besonderheiten:
• Bestandsetablierung im Jahr der Aussaat; feines Saatbeet
• Standorte mit Problem- bzw. Wurzelunkräutern meiden
• Aussamungspotential für Folgekulturen beachten (bspw. Malven oder gelbe Wucherblume v.a. im Ökolandbau)
• Blumenpflücke für Bevölkerung kann zur Konkurrenz von Blumenfeldern werden (Angebote der Nachbarschaft
beachten)
• Gut durch Schilder zu bewerben und erklären
Förderung:
• ÖVF
- Weitere Informationen zu ÖVF- Brachen
- Weitere Informationen zu ÖVF- Pufferstreifen
- Weitere Informationen zu ÖVF- Waldrandstreifen
- Weitere Informationen zur ÖVF- Honigbrache
• FAKT (überjährige FAKT – Blühmischung FAKT M3) ja
Druckvorlage Schild "Blühmischungen für Bienen, Hummel & Co."







Ziele:
• Futtergrundlage und Lebensraum für Insekten, Vögel, Niederwild. Mehrjährige Blühmischungen durch lange
Standzeit naturschutzfachlich hochwertiger als ein- und überjährige Blühbrachen
• Nützlingsförderung
• Kein Dünger und PSM
• Boden-, Wasser-, Klimaschutz
• „Imagepflege“ für landwirtschaftliche Betriebe; Blumenpflücke für Bevölkerung
Produktionstechnik:
• Aussaatzeitpunkt in Abhängigkeit der Arten (Frühjahr oder Herbstaussaat) unter Beachtung der
Fördervoraussetzungen der beantragten Maßnahmen. Auflaufwellen der standorttypischen Problemunkräuter meiden. Saatzeitpunkt
ggfs. anpassen
• Saatstärke meist 10 kg/ha
• Auf feines Saatbeet und flache Saat achten. Feines Saatgut möglichst nur leicht mit Erde bedecken und Anwalzen
• Rel. hohe Saatgutkosten verteilen sich auf Standzeit der Mischung
• Mischungszusammensetzung: Vielzahl an ein- und mehrjährigen Arten, einjährige Kulturarten wie Buchweizen, Phacelia,
Kreuzblütler zur schnellen Bestandsentwicklung und Bodendeckung sowie mehrjährige Arten, die sich bei längerer Standzeit in
Abhängigkeit von den Standortansprüchen und Witterung durchsetzen.
Besonderheiten:
• Bestandsetablierung im Jahr der Aussaat; feines Saatbeet, Auflaufwelle von Sommerunkräutern beachten- ggfs. Saattermin
anpassen
• Standorte mit Problem- bzw. Wurzelunkräutern meiden
• Aussamung (z.B. Buchweizen problematisch in Folgekulturen, Malven, Wicken oder gelbe Wucherblume v.a. im Ökolandbau)
• Bei mehrjährigen Blühmischungen: z.B. Jakobskreuzkraut, Brombeeren, zunehmende Vergrasung im Verlauf mehrerer Jahre; in
Abhängigkeit von Standort, Witterung, Standorteignung der Mischung kann nach 3-5 Jahren Umbruch notwendig werden
• Bewirtschaftungsauflagen wie Einhaltung des Schutzzeitraums u.a. in Abhängigkeit von der Beantragung im Gemeinsamen
Antrag
• Mischungszusammensetzung variiert in Abhängigkeit von Konkurrenzkraft der enthaltenen Arten und Standorteignung der Arten
stark im Verlauf mehrerer Jahre
• Blumenpflücke für Bevölkerung kann zur Konkurrenz von Blumenfeldern werden (Angebote der Nachbarschaft
beachten)
• Gut durch Schilder zu bewerben und erklären.
Förderung:
• ÖVF
- Weitere Informationen zu ÖVF- Brachen
- Weitere Informationen zu ÖVF- Pufferstreifen
- Weitere Informationen zu ÖVF- Waldrandstreifen
- Weitere Informationen zur ÖVF- Honigbrache
Druckvorlage Schild "Blühmischungen für Bienen, Hummel & Co."















Ziele:
• Stärkung der biologischen Vielfalt, konkret Nahrungs- und Lebensraum für Niederwild
• Speziell Rebhuhn, Hase, Fasan aber auch Insekten und Vögel
• lückige Vegetation und Deckung über das ganze Jahr
• Kein Dünger und PSM
• Boden-, Wasser-, Klimaschutz
Produktionstechnik:
• Aussaat der meist mehrjährigen Wildäsungsfläche in feines Saatbett
• Vielfältige Wildäsungsmischungen im Handel erhältlich
• Saatstärke mind. 10 kg/ha
• Auf feines Saatbeet und flache Saat achten. Feines Saatgut möglichst nur leicht mit Erde bedecken und Anwalzen.
Besonderheiten:
• feines Saatbeet
• Standorte mit Problem- bzw. Wurzelunkräutern meiden
• Aussamung bei Nachbau einer Folgekultur beachten
• Bei mehrjährigen Blühmischungen: z.B. Jakobskreuzkraut, Brombeeren, zunehmende Vergrasung im Verlauf mehrerer Jahre; in
Abhängigkeit von Standort, Witterung, Standorteignung der Mischung kann nach 3-5 Jahren Umbruch notwendig werden
• Gut durch Schilder zu bewerben und erklären
Förderung:
• ÖVF- Brache
• Sonderform „Rotationsbrache“ über FAKT E7


Ziele:
• Stärkung der biologischen Vielfalt, konkret Nahrungs- und Lebensraum für Niederwild
• Speziell Rebhuhn, Hase, Fasan aber auch Insekten und Vögel
• lückige Vegetation und Deckung über das ganze Jahr
• Kleine Schläge (mind. 0,5 - max. 2 ha)
• Wechsel von „Altbestand“ zur Deckung sowie neuem Aufwuchs
• Kein Dünger und PSM
• Boden-, Wasser-, Klimaschutz
Produktionstechnik / Anforderungen bei FAKT E7:
• Mehrjährige Blühmischungs-/ Brachefläche
• Jährlicher Umbruch von ca. die Hälfte der Fläche → Rotationsbrache
• Aussaat der überjährigen Blühmischung FAKT M3
• Saatstärke mind. 10 kg/ha
• Bis spätestens 15.05.
• Auf „aus der Erzeugung genommenen Ackerflächen“
• Schlaggröße mind. 0,5 ha (Mindestbreite 10 m)
• Je Betrieb max. 2 ha förderfähig
• 5 Jahre lang auf der gleichen Fläche vorzunehmen
• Winterruhe bis mind. einschließlich 15.01.
• ab frühestens 16.01. Mulchen und Bodenbearbeitung auf ca. Hälfte des Schlages (⅓ bis ⅔) = ÖVF- ZF
Umbruchtermin
• Auf feines Saatbeet und flache Saat achten. Feines Saatgut möglichst nur leicht mit Erde bedecken und Anwalzen
• Mischungszusammensetzung FAKT M3: 32 ein- und mehrjährigen Arten, einjährige Kulturarten wie Phacelia, Kreuzblütler
zur schnellen Bestandsentwicklung und Bodendeckung sowie mehrjährige Arten, die sich bei längerer Standzeit in Abhängigkeit
von den Standortansprüchen durchsetzen
• Neuansaat der Fläche bis spätestens 15.05.
• Bodenbearbeitung und Neuansaat rotiert jährlich
• Im letzten Verpflichtungsjahr ist Vorbereitung der Folgekultur ab 01.09. möglich
• Nach ÖVF- ZF förderfähig, aber nicht nach FAKT- ZF
Besonderheiten:
• Bestandsetablierung im Jahr der Aussaat; feines Saatbeet
• Standorte mit Problem- bzw. Wurzelunkräutern meiden
• Aussamung bei Nachbau einer Folgekultur beachten
• Bei mehrjährigen Blühmischungen: z.B. Jakobskreuzkraut, Brombeeren, zunehmende Vergrasung im Verlauf mehrerer Jahre; in
Abhängigkeit von Standort, Witterung, Standorteignung der Mischung kann nach 3-5 Jahren Umbruch notwendig werden
• Gut durch Schilder zu bewerben und erklären
Förderung:
• FAKT E7 „Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen“ (Lebensräume für Niederwild) seit
GA 2019
Druckvorlage Schild "Blühmischungen für Bienen, Hummel & Co."
Ziele:
• Stärkung der biologischen Vielfalt durch Nahrungs- und Lebensraum für Insekten und Vögel;
blütenbestäubende Insekten, vor allem Honigbienen finden in der Durchwachsenen Silphie eine attraktive Trachtpflanze in der
ansonsten trachtarmen Zeit von Juli bis September
• Reduzierung von PSM: auf Herbizide kann ab dem zweiten Standjahr verzichtet werden. Insektizide und Fungizide kommen in der Regel
nicht zum Einsatz.
• intensive Durchwurzelung des Bodens führt zu guter Wasser- und Nährstoffausnutzung sowie Erosionsschutz
• Wasserschutz: Als nachwachsender Rohstoff hinterlässt die Durchwachsene Silphie selbst bei hoher N-Düngung sehr geringe
Nitrat- N-Gehalte im Boden.
Produktionstechnik/ Anforderungen:
• Als Dauerkultur zur Biomasseproduktion wird die Durchwachsene Silphie mehrere Jahre an einem Standort genutzt
• Die Etablierung des Bestandes erfolgt meist durch Direktsaat unter der Deckfrucht Mais mit reduzierter Aussaatstärke. Im
Ansaatjahr bildet die Silphie nur eine Blattrosette aus. Durch den Mais als Deckfrucht kann auch im Etablierungsjahr ein Ertrag generiert
werden.
• Die Stickstoff- und Grundnährstoffdüngung erfolgt nach Bedarfsermittlung im zeitigen Frühjahr.
• Die Ernte der silierfähigen Biomasse erfolgt bei einem TS- Gehalt von 25 bis 30%. Zum Einsatz kommen herkömmliche
Feldhäcksler mit Direct Disc Vorsatz. Der günstigste Erntezeitpunkt liegt zu Beginn der Vollblüte.
Förderung:
• seit GA 2019 ÖVF- fähig bei Verzicht auf PSM
• weitere
Informationen zu den Bedingungen an die Anerkennung als ÖVF



Ziele:
• Reduzierung Düngemitteleinsatz durch symbiontische N-Fixierung
• Ggfs. „Imagepflege“ für landwirtschaftliche Betriebe durch Erzeugung regionaler Eiweißfuttermittel
Förderung:
• ÖVF bei Verzicht
auf Pflanzenschutzmittel weitere Informationen zu den Anforderungen
• FAKT im Rahmen der Fruchtartendiversifizierung A1
Kurzumtriebsbewirtschaftung bedeutet Anbau und Nutzung von Bäumen innerhalb von kurzen Zeitintervallen. Die Kulturen werden als
Kurzumtriebsplantagen (KUP), Kurzumtriebshölzer, Schnellwachsende Hölzer, Agrarholz oder Energiewälder bezeichnet. Der
Umtriebszeitraum, d.h. der Zeitraum von Flächenanlage bzw. Neuaustrieb bis zur Ernte, von 2 – 20 Jahren ist dabei deutlich
geringer als bei der waldbaulichen Erzeugung von Holz. Möglich werden diese kurzen Zeiträume durch den Einsatz von
schnellwachsenden
Baumarten wie Pappel und Weide. Sie schöpfen bereits nach wenigen Jahren ihr Wuchspotenzial aus und regenerieren sich nach der Ernte
über Stockausschläge oder Wurzelbrut. Die Aufwüchse werden entweder als Energie (Hackschnitzel/ Pellets)- der Industrieholz
(Zellstoff/ Spanplatten) genutzt.
Ziele:
• Strukturelement, mehrjährig ungestörte Flächen, da Ernte in weiten Zeiträumen
• Deckung für Niederwild aller Art
• Bei Weiden wertvolle frühe Trachtpflanze (reiches Pollen- und Nektarangebot von März bis Mai).
Besonderheiten:
• naturschutzfachlich interessant sind kleinere KUP- Flächen bzw. Streifen, da sie Struktur in Ackerbauregionen bringe.
Große Flächen sind naturschutzfachlich weniger spannend, da wenig Vielfalt in einer einheitlich bepflanzten Fläche
herrscht.
Förderung:




Agroforstsysteme sind...
eine Kombination aus Bäumen, Sträuchern, Weide, Futterpflanzen, Vieh und Ackerkulturen, die an die Bedürfnisse des Landbesitzers angepasst werden können. Wenn Agroforstsysteme entsprechend angelegt und gepflegt werden, können sie die Flächenproduktivität erhöhen. Sie diversifizieren die Produkte und damit Einkünfte, können u.a. positiven Einfluss auf Boden- und Wasserqualität nehmen (Peters, 2000). Auf der Betriebsfläche der LTZ-Außenstelle Forchheim wurden drei Wertholzstreifen zwischen Ackerflächen gepflanzt. Unter den Bäumen befindet sich ein ca. 3 Meter breiter Grünlandstreifen. Zum Teil wurden auch mehrjährige Blühmischungen eingesät.
Ziele/ Nutzen:
• Verminderung von Nährstoffausträgen
• Lebensraum für Vögel, Nager und Nützlinge
• Bäume geben Struktureffekte und werten das Landschaftsbild auf
• Arterhaltung seltener Baumarten wie Elsbeere oder Mispel möglich.
Produktionstechnik:
• Der Grünland- oder Blühmischungsstreifen wird mit minimalem Aufwand einmal im Jahr gemulcht.
Besonderheiten:
• Vom Streifen aus können Gräser, konkurrenzstarke Unkräuter und teilweise Mäuse und Schadinsekten in die
Ackerflächen einwandern.
Förderung:
• In Deutschland weder als ÖVF noch über FAKT möglich.




Die Feldlerche ist ein Charaktervogel unserer offenen Kulturlandschaft. Um Feldlerchen in dichten Beständen geeigneten Lebensraum
zu bieten, werden Lerchenfenster angelegt. Es handelt sich hierbei um kleine künstliche Störstellen im Bestand. Zwei dieser
Fenster pro Hektar (10.000m²) sind ausreichend, um den Bruterfolg der Feldlerche zu erhöhen.
Ziele:
• Gezielte Förderung der Feldlerche
• Indirekt Rebhuhn und Feldhase
Produktionstechnik:
Wo anlegen?
• In dichten Wintergetreide-, Raps- und Maisschlägen
• bevorzugt in Schlägen ab 5 ha Größe
• gerne in Kuppenlage
Wie anlegen?
• Ca. 20m² pro Lerchenfenster
• Sämaschine für einige Meter ausheben, z.B. 3m Sämaschine für 7 m
• Zwei Fenster pro Hektar, gleichmäßig verteilt
• Maximalen Abstand zu Fahrgasen halten (damit keine Füchse in die Fenster laufen)
• Mögl. 25 m Abstand zum Feldrand
• Mögl. 50 m Anstand zu Gehölzen, Gebäuden usw. (Ansitz von Greifvögeln und Krähen).
Nach der Aussaat kann der Ackerschlag wie üblich weiter bewirtschaftet werden.
Besonderheiten:
• Je nach Beikrautvorkommen, verunkrauten die nicht eingesäten Lerchenfenster im Vegetationsverlauf
• Einfache und unkomplizierte Maßnahme.
Förderung:
• ÖVF oder FAKT: nein
Unabhängig von Förderung bestehen vielfältige Aktionen z.B. über den Bauernverband, NABU, ULB´en




Ziele:
• Erhöhung der Biodiversität in ackerbaulicher Produktionsfläche
• Blühende Untersaaten verschiedener Pflanzenfamilien → Nahrungs- und Lebensraum für Insekten, Käfer,
Niederwild
• Reduktion des PSM-Einsatzes
- Eingeschränkter Herbizideinsatz in Winterkulturen bei Aussaat der Untersaat im zeitigen Frühjahr- Versuchsergebnisse fehlen aktuell noch
- nach Möglichkeit kein Insektizideinsatz, da Ziel der Maßnahme Insektenförderung.
Produktionstechnik:
• Einsaat vielfältiger, niedrigwachsender Untersaatenmischungen, ca. 10 kg/ha
Besonderheiten:
• Mehraufwand und Mehrkosten (Saatgut…) bei geringerer Ertragssicherheit (bis zu 30% Ertragsrückgang)
• Konkurrenzeffekt in Abh. von Witterung und Hauptkultur
• Unkrautregulierung stark eingeschränkt
• Etablierungserfolg ist stark witterungsabhängig
→ rel. anspruchsvolle Maßnahme!
Förderung:
• ÖVF oder FAKT: nein
Weitere Informationen und
Versuchsergebnisse auf der LTZ-Homepage