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Gemüsebau

Der geschützte Anbau von Gemüse hat in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern einen hohen Stellenwert. Baden-Württemberg ist mit über 30% der größte Teil der intensiven Unterglasproduktion im Gemüsebau (Anbaufläche von 441 ha , Gemüseanbauerhebung 2011) bundesweit an erster Stelle. Das entspricht 34 Prozent der deutschen Gesamtfläche für den Unterglasgemüseanbau. Die wichtigsten Gemüsekulturen im Unterglasanbau in Baden-Württemberg sind Feldsalat, Tomaten, Gurken und Kopfsalat, wobei knapp 50 Prozent der gesamtdeutschen Anbaufläche von Feldsalat im geschützten Anbau in Baden-Württemberg liegt. Unter den Gemüsekulturen im Freiland nimmt Spargel den größten Flächenanteil ein. Nach der Landwirtschaftszählung 2010 hatte Baden-Württemberg eine Ökogemüsefläche (inklusive Erdbeeren) von 1.391 ha, die von 482 Betrieben bewirtschaftet wurde. Tomaten nehmen mit 308 ha die größte Fläche ein. Feldsalat und Gurken werden auf 281 ha und 266 ha angebaut, die Produktionsfläche für Kopfsalat beträgt 176 ha.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher entdecken heute wieder die Vorzüge der regional erzeugten Agrarprodukte wie kurze Transportwege, Frische, Geschmack und nachprüfbare Produktionsverfahren. Sie wollen nicht nur sichere und gesunde Lebensmittel, sondern haben auch hohe Ansprüche an deren Erzeugung in Bezug auf den Klima- und Umweltschutz. Der verantwortungsvolle Umgang der Produzenten mit den Böden, dem Wasser, der Natur und der Luft sichert daher langfristig die Wirtschaftlichkeit der Betriebe, muss sich jedoch immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Im Gemüsebau ist die regionale Vermarktung über den Großmarkt, Wochenmärkte oder den Facheinzelhandel ein für Süddeutschland wichtiger Absatzkanal. Viele Gartenbaubetriebe nutzen mit Erfolg als sogenannte „Marktgärtner“ den Absatz über den Großmarkt. Allerdings ist unverkennbar, dass der Großteil der Gartenbauerzeugnisse nicht auf direktem Weg abgesetzt werden kann. In Deutschland ist im Obst- und Gemüsesektor der organisierte Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zum wichtigsten Absatzmittler zwischen Erzeuger und Verbraucher geworden. Im Frischgemüsebereich werden beispielsweise rund 80 Prozent über die unterschiedlichen Vertriebsschienen des LEH abgesetzt. Erzeugerorganisationen übernehmen in diesem Zusammenhang auch in Baden-Württemberg als gemeinschaftliche Vermarktungsorganisationen die Bündelung der Ware. Der Gemüsemarkt ist insgesamt sehr heterogen und zeichnet sich im Frischbereich durch stark schwankende Preise aus. Der weltweite Handel mit frischem Gemüse ist nur sehr schwach ausgeprägt bzw. beschränkt sich auf wenige Erzeugnisse, die auch über weite Strecken transportiert werden können. Der Pro-Kopf-Verbrauch für Gemüse hat sich in Deutschland bei rund 90 kg pro Jahr eingependelt und liegt somit im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld.

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