Körnermais
Körnermais (Zea mays)
Mit zunehmender Anzahl an ökologischen Futterbaubetrieben ab Mitte der 90er Jahre nahm auch der Maisanbau immer mehr zu. Anfangs jedoch überwiegend als Silomais, Körnermais hatte nur sehr wenig Bedeutung. Dies änderte sich aber mit der steigenden Anzahl an ökologischen Geflügelbetrieben. Der Anbau von Körnermais nahm stetig zu. Mittlerweile wird in Deutschland mehr ökologischer Körnermais als Silomais angebaut. In Baden-Württemberg wurden 2020 rund 1800 ha Öko-Körnermais (inkl. CCM) angebaut. (Quelle: GA-Daten 2021).
In den Öko-Landessortenversuchen in Baden-Württemberg werden aktuell an den Standorten Forchheim am Kaiserstuhl und Karlsruhe-Grötzingen verschiedene Maissorten geprüft.
Wegen des hohen Nährstoffanspruchs und der großen Unkrautkonkurrenz steht Körnermais idealerweise nach Kleegras. Auf guten Böden mit geringem Unkrautdruck ist eine Leguminosen-Zwischenfrucht nach Getreide ausreichend. Durch den späten Erntezeitpunkt ist es schwierig, eine passende Kultur nach dem Mais zu finden. Alternativen könnten Winter-Leguminosen sein, in den Maisgunstlagen passt auch noch ein Winterweizen.
Die Aussaat sollte bei einer Bodentemperatur ab 8°C erfolgen mit möglichst steigender Tendenz. So hat der Mais beste Startbedingungen und kann zügig loswachsen.
Gepflügte Böden erwärmen sich schneller, als pfluglose bearbeitete Böden. Die Saattiefe sollte 5 - 6 cm betragen, auch im Hinblick auf Tauben- und Krähenfraß. Die Aussaatstärke beträgt bei Körnermais zwischen acht (mittlere bis späte Sorten) und neun (frühe bis mittelfrühe Sorten) Körner/m2.
Seit 2014 gehört der Mais zur Saatgutkategorie I. In dieser Kategorie sind Nutzpflanzen gelistet, für die über einen längeren Zeitraum hinweg ausreichend Saatgut und Sorten in Ökoqualität zur Verfügung stehen und somit keine Notwendigkeit besteht, konventionelles Saatgut zu verwenden. (siehe www.organicXseeds.de oder www.maiskomitee.de/web/upload/pdf/produktion/OEko-Sortimente_Zuechter_zur_Aussaat_2021.pdf)
Mais hat insgesamt einen hohen Nährstoffbedarf. Dieser ist in der Jugendentwicklung noch gering. Der Hauptnährstoffbedarf setzt erst relativ spät (ab dem 8-Blatt-Stadium) ein.
Mais kann daher einen relativ großen Teil der Grundnährstoffe und des organisch gebundenen Stickstoffs aus Wirtschaftsdüngern und Vorfrüchten bereits im Anbaujahr gut verwerten.
Stallmist oder Gründüngung sollte auf schweren Böden schon im Herbst eingearbeitet werden. Mit
Schleppschlauch-Verteiltechnik und geeigneter Bereifung kann bis zum Reihenschluss mit Gülle (10 - 15 m3/ha) gedüngt
werden. Die Vorgaben der Düngeverordnung sind zu beachten.
Mais ist im Jugendstadium sehr konkurrenzschwach gegenüber Unkräutern. Blindstriegeln ca. 1 Woche nach der Saat ist sehr effektiv da das Unkraut im Fädchenstadium erfolgreich bekämpft werden kann. Ab dem 4-Blatt-Stadium kann ein weiteres Mal vorsichtig gestriegelt werden. Anschließend erfolgen noch mehrere Hackgänge bis zum Reihenschluss.
Zu den bekanntesten Krankheiten im Mais zählen u. a. der Maisbeulenbrand, Fusarium und Helminthosporium.
Die wichtigsten Schädlinge sind Schadvögel, Fritfliegen, Maiszünsler, Maiswurzelbohrer und Drahtwürmer. An Waldrändern richten auch Wildschweine größere Schäden an.
Den Maiszünsler kann man mit dem Ausbringen von Trichogramma-Schlupfwespen in Form von Kärtchen an den Maisblättern oder Kapseln auf dem Boden bekämpfen. Eine Bekämpfung des Mauswurzelbohrers ist im Ökolandbau nur über die Einhaltung einer Fruchtfolge möglich.
Körnermais kann ab einem Trockensubstanzgehalt von über 60 % geerntet werden. Die Erntetechnik erfolgt im Pflückdrusch und unterscheidet sich nicht vom konventionellen Körnermaisanbau. Das Erntegut sollte anschließend umgehend getrocknet werden, da die Körner schon nach 1-2 Tagen keimen können. Das Maisstroh verbleibt auf dem Feld und wird eingearbeitet.
Körnermais geht zum größten Teil in die Tierfütterung. Ein anderer Teil geht in die Lebensmittelwirtschaft (Maisgrieß, Maisstärke), dient als Rohstoff zur Herstellung von Kosmetika, Medikamenten, Papier und Pappe und zur Herstellung von Biokraftstoff.
Die Bilder sind im Rahmen der virtuellen Versuchsfeldbegehung im Jahr 2021 auf den ökologischen Versuchsfelder in Forchheim am Kaiserstuhl und Karlsruhe Grötzingen entstanden. Sie zeigen die Bestandesentwicklung des Öko-Landessortenversuchs Körnermais im Verlauf der Vegetationsperiode.
Forchheim am Kaiserstuhl:
5 Bilder
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Karlsruhe-Grötzingen:
13 Bilder
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