In vielen Regionen ist der Niederschlag für das Pflanzenwachstum limitierend oder die Wasserspeicherkapazität des Bodens nicht ausreichend. Eine Bewässerung kann diese Limitierung ausgleichen. Ertrags- und Qualitätsreduzierung durch Trockenstress wird vermieden, die Düngeeffizienz wird verbessert und Nitratauswaschung verringert.
In Baden-Württemberg waren im Jahr 2012 31.300 ha bewässerbar (Statistisches Landesamt, 2013). In der Zukunft ist zu erwarten, dass diese Fläche in Baden-Württemberg weiter steigen wird. Die Bewässerung stellt zum einen eine betriebliche Risikominimierung dar, um Witterungs- unsicherheiten, besonders von Trockenperioden durch den Klimawandel zu begegnen. Klimamodelle prognostizieren für Baden-Württemberg einen Anstieg der Temperatur und ein Rückgang der Niederschläge in der Vegetationsperiode, sodass der Trockenstress langfristig zunehmen wird. Zum anderen steigt in Abhängigkeit von den Erzeugerpreisen die Attraktivität der Bewässerung zur Ertragssteigerung, vor allem in Landesteilen mit hohen sommerlichen Wasserdefiziten und in denen das Beregnungswasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Um bei einer Ausdehnung der bewässerten Fläche Zielkonflikte mit den Belangen der Wasserwirtschaft zu vermeiden, ist es wichtig, dass möglichst wenig Wasser, möglichst effizient eingesetzt wird. Diese Wassereffizienz sollte bei steigenden Energiepreisen auch von ureigenem Interesse für die Landwirtschaft sein. Die Wasserbereitstellung verbraucht zur Bewässerung Energie u.a. für die Pumpen, was dazu führt, dass zunehmende Energiepreise zu steigenden Kosten pro m3 Bewässerungswasser führen. Dies hat eine unmittelbare Auswirkung auf den ökonomischen Erfolg der Bewässerung. Eine Bewässerung ist nur dann ökonomisch sinnvoll, wenn der durch die Bewässerung erzielte Mehrerlös durch Ertrags- und Qualitätssteigerungen die Kosten der Zusatzwasserversorgung und die mehrertrags- abhängigen Kosten übersteigt. In diese Fall spricht man von Bewässerungswürdigkeit der jeweiligen Kultur.
Für eine zukünftige Bewässerungslandwirtschaft stellt sich daher die Herausforderung, eine hohe Präzision der Wassergabe hinsichtlich der optimalen verlustarmen Bereitstellung für die Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge zu erzielen, um einen optimalen Ertrag zu erreichen und dabei möglichst wasser- und energieeffizient zu sein.
Das LTZ unterstützt hierbei die Landwirtschaft in Baden-Württemberg durch Bewässerungs- versuche zur Bewässerungswürdigkeit verschiedener Kulturen, verlustärmeren Bereitstellung von Wasser und zur Bewässerungssteuerung mit Beregnungsmodelle wie z.B. das kostenpflichtige Agrowetter.
DLG-Bewässerungstag am 25.06.2014 in Rheinstetten-Forchheim
Bewässerungstag am 11.02.2014 in Rheinstetten-Forchheim
Technik und Verfahrenskosten der landwirtschaftlichen Feldberegnung in Deutschland
Tropfenbewässerung im Gartenbau
Unsere Bäche brauchen Wasser - Beregnung ohne Schädigung