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Bewässerung

Durchführung kleinparzelliger Exaktberegnungsversuche unter der Linearberegnungsanlage
Durchführung kleinparzelliger Exaktberegnungsversuche unter der Linearberegnungsanlage

In vielen Regionen ist der Niederschlag für das Pflanzenwachstum limitierend oder die Wasserspeicherkapazität des Bodens nicht ausreichend. Eine Bewässerung kann diese Limitierung ausgleichen. Ertrags- und Qualitätsreduzierung durch Trockenstress wird vermieden, die Düngeeffizienz wird verbessert und dadurch Nitratauswaschung verringert.

BewässerungskanoneIn Baden-Württemberg waren im Jahr 2022 35.900 ha bewässerbar (DESTATIS, 2024), was einen Anstieg der Fläche um 15 % gegenüber dem Jahr 2012 darstellt. Ungefähr 60% dieser Flächen werden im Verlauf eines Jahres tatsächlich bewässert. In Baden-Württemberg werden vor allem Gemüse und Erdbeeren im Freiland, Körnermais, Baumobst, Beerenobst und Nüsse, Rebflächen und Kartoffeln bewässert (Stütz (StaLA), 2024). 

Beregnung von Chia mit einem Düsenwagen
Beregnung von Chia mit einem Düsenwagen

Die Klimamodelle prognostizieren für Baden-Württemberg einen Anstieg der Temperatur und einen Rückgang der Niederschläge in der Vegetationsperiode, sodass der Trockenstress der Kulturen mit dem Klimawandel zunehmen wird. Hier stellt die Möglichkeit zur Bewässerung vor allem in Landesteilen mit hohen sommerlichen Wasserdefiziten und in denen das Beregnungswasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht eine betriebliche Risikominimierung dar. Daher ist zu erwarten, dass die bewässerte Fläche in Baden-Württemberg in der Zukunft weiter steigen wird.

Tropfbewässerung im Spargel (Anika Gottschlich/Landratsamt Karlsruhe)

Aus wirtschaftlichen Gründen aber auch um bei einer Ausdehnung der bewässerten Fläche gesellschaftliche Zielkonflikte zu vermeiden, ist es wichtig, dass das Wasser möglichst effizient eingesetzt wird. So ist eine Bewässerung nur dann ökonomisch sinnvoll, wenn der durch die Bewässerung erzielte Mehrerlös (Ertrags- und Qualitätssteigerung der Kultur) die Kosten für die Bewässerung und die höheren Erträge übersteigt. Nur dann ist eine Kultur bewässerungswürdig.

Für eine zukünftige Bewässerungslandwirtschaft stellt sich daher die Herausforderung, eine hohe Präzision der Wassergabe hinsichtlich der optimalen verlustarmen Bereitstellung zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge zu erzielen, um einen optimalen Ertrag zu erreichen und dabei möglichst wasser- und energieeffizient zu sein.

Drohnenaufnahme der AG Digitalisierung des LTZ zu den Beregnungsversuchen am Standort Rheinstetten-Forchheim
Drohnenaufnahme der AG Digitalisierung des LTZ zu den Beregnungsversuchen am Standort Rheinstetten-Forchheim

Das LTZ unterstützt hierbei die Landwirtschaft in Baden-Württemberg durch Bewässerungsversuche zur Bewässerungswürdigkeit verschiedener Kulturen, verlustärmeren Bereitstellung von Wasser und zur Bewässerungssteuerung mit verschiedenen Beregnungssteuerungslösungen (u. a. Bodenfeuchtigkeitssonden, Modelle, Fernerkundungsdaten).