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Körnererbse
Pisum sativum L., Leguminosae
Hinweise zum Pflanzenbau (inkl. Tabellen und Referenzen) hier
downloaden.
Allgemein
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- Anbau als Winter- oder Sommerform
- Ertrag: 25-65 dt/ha
- Mischanbau mit Ackerbohne möglich, zur innerbetrieblichen Verwendung
Standortansprüche
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- Winterhärte ist sortenabhängig;
i. a.: Wintererbsen: Frost bis -10°C
Sommererbsen: Spätfröste bis zu -4°C - Jahresniederschlag mind. 500 mm
- Böden: tiefgründig, mittelschwer, verdichtungsfrei, gut drainiert; pH >6 (optimale Knöllchenbildung); Standorte mit starkem Aufkommen von Wurzelunkräutern meiden; Erntebehinderung bei steinigen Schlägen
- Anbaueinschränkungen in Wasserschutzgebieten!
- Winterhärte ist sortenabhängig;
Sorten und Wuchstypen
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- Unterscheidung zwischen:
- Blatttyp (Ranke am Ende des beblätterten Stiels)
- halbblattloser Typ (ohne Fiederblätter → die meisten Sorten)
- Rankentyp (ohne Fieder- und Nebenblätter)
→zunehmende Standfestigkeit, da fehlende Blätter durch Ranken ersetzt werden
- Unterscheidung zwischen Winter- und Sommerform:
Sommererbse: Blüte Anfang bis Mitte Juni
Wintererbse: Blüte Mitte bis Ende Mai, Ernte 2-3 Wochen vor Sommerung (Vorteil: Umgehung einer möglichen Frühsommertrockenheit, höherer Ertrag möglich; Nachteil: Auswinterungsgefahr bei strengen Wintern, Gefahr der Spätverunkrautung)
- Unterscheidung zwischen:
Fruchtfolge
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- Anbaupause von 5-6 Jahren nötig; bei Fußkrankheiten 8-10 Jahre
- nicht nach Raps, Sonnenblumen oder anderen Leguminosenarten anbauen (phytosanitäre Gründe)
- positiver Fruchtfolgewert für Folgekultur
- besonders geeignete Folgefrucht: Wintergetreide oder Sommerung wie Mais und Zuckerrübe
- bei Sommerung nach Erbsen wird Anbau einer Winterzwischenfrucht empfohlen
- zur Anerkennung der Futtererbse als Ökologische Vorrangfläche ist eine Winterung oder eine Winterzwischenfrucht vor einer Sommerung vorgeschrieben
Aussaat
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- Wintererbse: Mitte Oktober bis Mitte November
- 80-105 Körner/m², 4-6 cm tief; homogenes, nicht zu trockenes Saatbett; Erbsen sollten im 2-4 Blattstadium in die Vegetationsruhe gehen
- Sommererbse: Ende Februar bis Mitte April, gut abgetrocknetes Saatbett, 60-80 Körner/m², Saattiefe 4-6 cm
- Anwalzen nach Saat verbessert Bodenschluss und Wasserversorgung
- Verbesserte Standfestigkeit durch Gemenge mit z.B. Sommergerste oder Triticale: 20% Saatstärke Reinbestand Getreide + 80% Saatstärke Reinbestand Erbse
- Säen im Getreideabstand (bzw. abgestimmt auf Hack-/Striegeltechnik)
- Impfung nicht notwendig
Düngung
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- Grunddüngung nach Entzug unter Berücksichtigung des
Bodennährstoffgehaltes;
pro dt Erbsenkörner Entzug von 1,4 kg P2O5, 4,0 kg K2O und 0,5 kg MgO (Nährstofflieferung aus den Ernteresten der Vorfrucht beachten!) - auf ausreichende Kalkversorgung achten (optimaler pH Wert: 6,2-7,0)
- keine Stickstoffdüngung nötig, da Knöllchenbakterien 50-500 kg N/ha binden (durchschnittlich 150 kg N/ha)
- für Folgekultur wichtig:
durch Erbsenstroh verbleiben pro dt Kornertrag 1,5 kg N, 0,3 kg P2O5, 2,6 kg K2O und 0,3 kg MgO auf dem Feld
Bezeichnung Typ IfPP Heft 11-2008 Produktionstechnische Versuche 2007 - Grunddüngung nach Entzug unter Berücksichtigung des
Bodennährstoffgehaltes;
Pflanzenschutz
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- Hinweise auf www.pflanzenschutz-bw.de beachten!
- Schadinsekten:
Blattrandkäfer, Erbsenblattläuse, Samenkäfer (Bruchus spp.), Erbsenwickler (vorbeugend: Anbaupause und weite Abstände zu anderen aktuellen oder vorjährigen Erbsenschlägen);
Wahl von Z-Saatgut → käferfreies Saatgut - Beikrautregulierung:
Blindstriegeln möglich bis Keimling 1-2 cm unter die Bodenoberfläche gelangt ist;
nach Erscheinen des zweiten Blattpaares kann bis Beginn Bestandesschluss gestiegelt/gehackt werden;
Ausbildung von Dämmen vermeiden → erschwert Ernte - Krankheiten:
Fußkrankheiten (Ascochyta-Komplex, Rhizoctonia, Fusariosen etc);
Verwendung von gesundem Saatgut oder Saatgutbeizung;
Botrytis, Sklerotinia;
Brennfleckenkrankheit, falscher Mehltau (vorbeugend: Anbaupause/Fruchtfolge);
Virosen: Bekämpfung über Insektizide gegen Blattläuse (Virusüberträger)
Verfügbare Pflanzenschutzmittel siehe ausführliches PDF
Ernte
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- wenn Stängel abgestorben sind und Blätter braun; Kornfeuchte 16-18%; je nach Region bei Sommererbse zwischen Mitte Juli und Mitte August; Wintererbse 2-3 Wochen früher
- Standardmähdrescher mit normalem Schneidwerk oder mit Flexschneidwerk, weitem Korb, langsamer Trommelgeschwindigkeit
- Dreschen bei sehr niedrigem Wassergehalt: Erbsen zerbrechen; bei zu hohem Wassergehalt: Erbsen werden zerquetscht
Verwertung
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- innerbetrieblich als Rinder-, Schweine- und Geflügelfutter (Eiweißgehalt 20-26% i TM)
- Erbsen beinhalten Antinutritive Faktoren (ANF) → genaue Rationsberechnung oder thermisch/druckthermische Behandlung (Toastung)
- Beachtung von tierartspezifischen Obergrenzen der Futtermenge!
- Lagerung: Kornfeuchte <14% oder Feuchtkonservierung durch Futterharnstoff oder andere Zusatzstoffe
Ökologischer Landbau
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Datum Bezeichnung Typ 25.01.2016 Bericht 15-2015 Öko-Sommerungen 12.12.2019 Kurzinfo Sommergetreide Öko 2019.pdf 04.12.2019 Kurzinfo Öko LSV Sommergetreide 2018.pdf 24.11.2016 Kurzinfo Öko LSV Sommerungen 2015.pdf 17.01.2017 Kurzinfo Öko LSV Sommerungen 2016.pdf

Kontakt

Dr. Carola Blessing
Weitere Informationen
Veranstaltungen
16.01.2020 |
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