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Mehrjährige Blühflächen

Mehrjährige Blühfläche
Mehrjährige Blühfläche

Durch gezielte Ansaaten können floristisch verarmte Ackerflächen in wertvolle Habitate verwandelt werden. Generell gilt: Je mehr einheimische Wildarten und je länger die Standzeit, desto besser für die Förderung von Insekten und anderen Tieren. Außerdem sollte man nach Möglichkeit regionalisiertes Saatgut verwenden (etwa FAKT II E8). In der derzeitigen Agrarförderung können einjährige (ÖR1b), zweijährige (ÖR1b; FAKT II E7) und mehrjährige (FAKT II E8) Blühflächen unterschieden werden.

Tipps zur Umsetzung und Etablierung mehrjähriger Blühflächen:

  • Standort: gern mager, aber möglichst ohne Wurzelunkräuter.
  • Sorgfältige Saatbettbereitung ist Voraussetzung für eine schöne Blühfläche.
  • Bodenvorbereitung bei Wurzelunkräutern: Pflug + mehrmaliges Grubbern; bei aggressiven Samenunkräutern: mehrmalige flache Bearbeitung, letzte sehr flach (lohnt vor allem bei mehrjähriger Standzeit).
  • Spätsommeraussaat vor allem bei mehrjährigen Mischungen bevorzugen (v. a. in milden Gebieten und bei Sommerunkräutern).
  • Möglichst vor Regenperiode aussäen.
  • Saatgut oberflächlich ablegen und rückverfestigen.
  • Saatmengenangaben der Hersteller beachten.
  • Falls starke Verunkrautung im ersten Jahr auftritt: Schröpfschnitt (möglicherweise zu beantragen; Pflegeverbotszeiträume beachten): auf 10 cm Höhe abschneiden, wenn Bestand ca. kniehoch; möglichst Schnittgut von Fläche entfernen.

Vorteile:

  • Bei entsprechenden Mischungen hohe pflanzliche Vielfalt mit wertvollen Nahrungspflanzen möglich.
  • Mehrjährige Blühflächen können einen hohen Anteil einheimischer Wildarten enthalten und damit auch Spezialisten, gefährdete Arten und Nützlinge fördern (z. B. FAKT II E8).
  • Zwei- und mehrjährige Mischungen bieten Blüten über die gesamte Saison.
  • Die lange Bodenruhe kann zum Humusaufbau beitragen.
  • Überjährige Mischungen bieten wertvollen  Überwinterungsplatz.

Risiken:

  • Viele wertvolle Wildarten (u. a. Flockenblumen, Glockenblumen, Dost, Nelken etc.) sind oft konkurrenzschwach und keimen unregelmäßig: besonders im ersten Standjahr relativ hohes Verunkrautungsrisiko.
  • Samenbank baut sich auf und Arten können in benachbarte Flächen aussamen (aber meist keine problematischen „Unkräuter“ enthalten).
  • Mehrjährige Mischungen „vergrasen“ über die Zeit, bleiben dennoch wertvoll.
  • Rückzugsort auch für Schädlinge.
  • Aussaaten können wertvolle Arten verdrängen.

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