Mit etwa 1,4 Mio ha werden fast 40 % der Landesfläche - also der Böden - Baden-Württembergs landwirtschaftlich genutzt. Der Boden ist für die Erzeugung gesunder Nahrungs- und Futtermittel sowie von nachwachsenden Rohstoffen die wichtigste Produktionsgrundlage. Böden zu schützen und nachhaltig zu nutzen ist daher eine zentrale Aufgabe für die landwirtschaftlichen Betriebe.
Der Schutz von Böden erfordert einen überlegten Einsatz von Landmaschinen, so dass es durch Befahren und Bodenbearbeitung nicht zu Verdichtungen und Schäden an der Bodenstruktur kommt und eine hohe Wasserspeicherfähigkeit erhalten bleibt. Der Verlust von Boden durch Erosion und Schäden in angrenzenden Flächen oder Gewässern durch Eintrag von Boden, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln können durch geeignete Fruchtfolgen und Anbaumaßnahmen verhindert werden. Bodenschutz dient also auch dem Wasserschutz.
Eine ausreichende Versorgung mit Pflanzennährstoffen und Humus sichert die Bodenfruchtbarkeit und das Bodenleben. Die Erhaltung der Ertragsfähigkeit unserer Böden durch solche Maßnahmen ist auch wichtiger Teil von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel. Dies sind wichtige Leistungen der Landwirtschaft im Interesse der Gesellschaft. Sie werden daher zum Teil besonders gefördert, zum Beispiel durch das FAKT Förderprogramm Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl des Landes Baden-Württemberg.
Böden, die der Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln dienen, müssen in besonderem Maße vor dem Eintrag schädlicher Stoffe geschützt werden. Hier ist besondere Umsicht bei der Anwendung von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln gefordert. Im Umgang mit Schadstoffbelastungen auf landwirtschaftlichen Flächen, die historisch oder durch unsachgemäßen Umgang mit Stoffen entstanden sind, müssen Nutzungskonzepte umgesetzt werden, die einen maximalen Verbraucherschutz gewährleisten.