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Maiszünsler-Monitoring

Maiszünsler

Der seit 40 Jahren erfolgreich etablierte Einsatz von nützlichen Schlupfwespen der Art Trichogramma brassicae gegen den Maiszünsler zeigt eine deutlich steigende Tendenz und erreichte 2021 in Baden-Württemberg (BW) eine Fläche von ca. 40.000 ha. D.h. 90 % der Trichogramma-behandelten Flächen Deutschlands liegen in BW, hauptsächlich in Süd- und Nordbaden. Der biologische Pflanzenschutz mit Schlupfwespen ist ein wichtiger Beitrag zur Reduktion des Insektizideinsatzes im Maisanbau. Darüber hinaus sind beim Einsatz von Trichogramma keine Auflagen für den Anwenderschutz erforderlich, was insbesondere für den Saatmaisanbau in Südbaden Bedeutung hat, weil für den Personaleinsatz zur Entfahnung keine Wiederbetretungsfristen sowie Vorgaben in Bezug auf die Arbeitsschutzkleidung zu beachten sind.

Das Land fördert dieses bewährte biologische Bekämpfungsverfahren zum Ausgleich der höheren Produktionskosten im Rahmen des Agrarumweltprogramms FAKT, jährlich mit einem Betrag von 2 Mio € (FAKT-Maßnahme E4, Prämie 60 €/ha). Die Maisfläche verteilt sich in Baden-Württemberg auf Silomais (131.300 ha), gefolgt von Körnermais (57.600 ha), Saatmais (3.800 ha) sowie Zuckermais (ca. 1.000 ha).

Die Koordinierung des jährlichen Maiszünsler-Monitorings, des Prognosemodells Maiszünsler in ISIP und der Landesversuche zur Trichogramma erfolgen im Sachgebiet Ackerbau im Referat 32 Pflanzenschutz – Ackerbau, Gartenbau am LTZ Augustenberg. Referat 14 erarbeitet u.a. Versuchsdaten und stimmt alle Informationen zur jährlichen Festlegung der Freilassungstermine für Trichogramma in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit den beteiligten ULBen, RPen und dem MLR sowie dem Handel ab.

Für eine sichere Kontrolle des Maiszünslers sind qualitativ einwandfreie Trichogramma-Produkte erforderlich. Eine Vernachlässigung der Qualitätssicherung der Trichogramma-Produkte kann zu geringeren Bekämpfungserfolgen und daraus resultierend zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen führen. Die Ernteverluste beim Körnermais können bis zu 30 dt/ha betragen. Zusätzlich von Bedeutung ist der in Folge des Maiszünslerbefalls oft erheblich stärkere Fusariumbefall und die damit verbundene Mykotoxinbelastung.

Eine gute und zuverlässige Wirkung des Nützlingseinsatzes ist von essentieller Bedeutung für die Akzeptanz des Verfahrens in der Praxis. Die Wirkungsgrade der Trichogramma-Schlupfwespen liegen bei ca. 70 % und damit im mehrjährigen Vergleich nur knapp 10 % unter den Wirkungsgraden der chemischen Pflanzenschutzmittel, allerdings mit entsprechend geringeren Umweltrisiken.

Da es keine Zulassungsprüfung für Nützlinge gibt, ist eine neutrale Kontrolle ein wichtiges Instrument, um die Qualität der Trichogramma-Produkte zu beurteilen.

Die Qualitätsprüfung der Trichogramma-Produkte wird von Ref. 32 unter fachlicher Leitung von Herrn Dr. Zimmermann Ref 33 - Zoologische Diagnostik, Schädlings- und Nützlingsbiologie, Pflanzenquarantäne durchgeführt. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt bei der jährlichen Trichogramma-Besprechung.


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