Leider führen wir keine Untersuchungen von Bodenproben aus dem privaten Bereich durch. Eine Liste mit zugelassenen Laboren finden Sie in unserem Servicebereich unter Laborinformationen.
Für das Wachstum und ihre ertragreiche Entwicklung müssen Pflanzen Nährstoffe aufnehmen. Unterschieden wird hier zwischen Haupt- oder Grundnährstoffen und sogenannten Spurennährstoffen. Zu den Hauptnährstoffen zählen Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K) und Magnesium (Mg). In der Gruppe der Spurennährstoffe finden sich Bor (B), Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Zink (Zn) und Molybdän (Mo). Die Hauptnährstoffe werden in der Regel nach Nährstoffentzug der Pflanzen gedüngt. Spurennährstoffe müssen nur bei niedrigen Gehaltsklassen und bei Kulturen mit hohem oder mittlerem Bedarf gedüngt werden.
Eine Überdüngung ist hierbei zu vermeiden. Bei einem schlechten Wachstum wird häufig direkt auf einen Nährstoffmangel geschlossen. Oft liegen die Ursachen jedoch in mangelhaften Wachstumsbedingungen wie Bodenvernässung, Wurzelfäule oder Lichtmangel. In diesen Fällen wird oft überdüngt, wobei sich eine Überversorgung durchaus ebenfalls negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken kann. Überdüngung ist auch hinsichtlich des Umweltschutzes zu vermeiden. Insbesondere Landwirte müssen darauf achten, dass durch übermäßige Stickstoffdüngung kein Nitratstickstoff in das Grundwasser gelangt.
Durch eine Bodenuntersuchung wird festgestellt, wie der Boden mit Nährstoffen versorgt ist. Dies bietet die Grundlage für eine Zufuhr von nötigen Nährstoffen unter Vermeidung einer Überdüngung. Bei Gartenböden in Hausgärten reicht es im Normalfall aus, alle drei bis fünf Jahre eine Grunduntersuchung durchzuführen.
Mit der Grunduntersuchung werden landwirtschaftlich genutzte Böden auf den pH-Wert und die pflanzenverfügbaren Grundnährstoffe Phosphor, Kalium und Magnesium untersucht.
Die Grunduntersuchung ist auch die Untersuchung der Wahl für den Hausgarten. Neben den genannten Hauptnährstoffen wird auch die Bodenart mit der „Fingerprobe“, eine sensorische Bodenartbestimmung, bestimmt. Aus den Bestimmungen von Nährstoffgehalten, pH-Wert und der Bodenart lassen sich sogenannte Gehaltsstufen (A bis E) berechnen, wobei A für einen sehr niedrigen und E für einen sehr hohen Nährstoffgehalt des Bodens steht. Aus der Bestimmung des pH-Wertes ergibt sich der Kalkbedarf. Der Einsender der Bodenprobe erhält eine entsprechende Düngeempfehlung.
Der Gehalt an pflanzenverfügbarem Stickstoff wird bei der Grunduntersuchung nicht untersucht, da der
Stickstoffgehalt des Bodens starken Schwankungen unterliegt und auch tiefere Bodenschichten berücksichtigt werden müssen.
Außerdem müssen solche Proben gekühlt oder gefroren transportiert und aufbewahrt werden.
Pflanzenverfügbarer Stickstoff (N), liegt hauptsächlich in den Verbindungen Nitrat (NO3) und Ammonium (NH4), zusammen oft auch als Nmin bezeichnet, vor.
Der Gehalt an Ammonium und Nitrat kann hierbei nur aus frischem Bodenmaterial bestimmt werden, da er sich durch den Einfluss von Temperatur und Mikroorganismen stark verändert. Proben müssen hier mit der nötigen Sorgfalt und dem nötigen Fachwissen gezogen werden und dürfen nur gekühlt oder gefroren transportiert und gelagert werden.
In Baden-Württemberg werden im Rahmen des Wasserschutzes sehr viele Nmin Untersuchungen von landwirtschaftlichen Böden vorgenommen. Um die Vielzahl an Proben in kurzer Zeit bewältigen zu können, ist ein Verfahren entwickelt worden, bei dem die Proben direkt nach dem gekühlten bzw. gefrorenen Transport zum Labor bei 105 °C getrocknet werden. Eine Veränderung des Nitratgehaltes durch Bodenorganismen ist dann nicht mehr zu befürchten. Hierdurch wird eine schnelle Probenbearbeitung einer Vielzahl an Proben sowie eine konstant hohe Untersuchungsqualität möglich. Auf die Bestimmung des Ammoniums muss in diesem Fall jedoch verzichtet werden.
Letztendlich unterscheiden wir hieraus zwischen zwei Methoden der Nmin Bestimmung. Wir haben zum einen die
Bestimmung aus dem frischen Bodenmaterial nach VDLUFA, wobei hier meist Nitrat und Ammonium bestimmt werden und zum Anderen die
Nitratbestimmung nach SchALVO, bei der feldfrischer Boden getrocknet und sterilisiert und so konserviert wird. Die SchALVO-Methode hat sich
als unsere Standardmethode sehr gut bewährt und findet bei uns bei über 95% aller Nitratuntersuchungen Anwendung.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in den folgenden Dokumenten: