Emmer
Triticum dicoccum SCHRANK
- wurde ursprünglich vor ca. 9.000 Jahren im heutigen Nordsyrien angebaut
- geringe züchterische Bearbeitung → schlechte Standfestigkeit
- Anbau in Mitteleuropa v.a. in Italien
- gehört zu den Spelzgetreiden
- Ähre ist gedrungen und dicht, meist > 5cm lang
- auf jedem Absatz der Ährenspindel entwickeln sich zweiblütige Ährchen → bilden je ein Korn → Emmer wird auch "Zweikorn" genannt
- Emmer wird zwischen 1,4 und 1,8 m hoch → Lagerneigung
- große Ertragsspanne; im Ökoanbau durchschnittlich 38 dt/ha Vesenertrag (Anteil Speiseware: 65%)
- geeignet für trockene und magere Böden und Grenzertragsstandorte (Mittelgebirge)
- breite Variation da geringe züchterische Bearbeitung; oft in Mischung erhältlich
- nur geringe Sortenvielfalt verfügbar
- späte Stellung in der Fruchtfolge, um Standfestigkeit zu erhalten
- gute Vorfrüchte: z.B. Kartoffeln oder Mais
- Aussaat in der Vese (Korn mit Spelze)
- bei stark behaarten Spelzen kann es zu Verstopfung der Drillschläuche bzw. -scharen kommen
- Saatzeitpunkt: wie Winter- bzw. Sommerweizen
- Saatstärke: 150-200 kg/ha (nicht zu hoch → Lageranfälligkeit)
- Erträge können durch zeitlich richtige Düngung zwar deutlich steigen, aber gleichzeitig Gefährdung der Standfestigkeit
- Nährstoffentzug pro dt Reinertrag: 1,8 kg N, 0,8 kg P2O5, 0,6 kg K2O und 0,2 kg Mg
- Blindstriegeln, Striegeln (ab 3-Blattstadium wieder möglich) und Hacken zur Unkrautregulierung
- ähnlich hohe Anfälligkeit gegenüber Braunrost, Mehltau und Blattfleckenkrankheit wie Weichweizen und Dinkel
- einige Zuchtstämme sind resistent gegenüber Ährenfusariosen und Steinbrand
- Ernte erfolgt mit üblicher Mähdreschertechnik; Einstellungen ähnlich wie bei Dinkel
- Ährenspindel ist sehr brüchig
- Erntezeitpunkt bei Winteremmer Anfang bis Mitte August, bei Sommeremmer Anfang bis Ende September (Grannen sollten trocken sein, damit sie gut von den Vesen abbrechen)
- vor Verwendung entspelzen notwenig ("gerben")
- Verwendung in Backwaren, Teigwaren, als Braugetreide