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Ackerbohne
Vicia faba, Leguminosae
Hinweise zum Pflanzenbau (inkl. Tabellen und Referenzen) hier
downloaden.
Allgemein
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- Ertrag: 25 - 75 dt/ha
- Anbau meist als Sommerform
- Mischanbau mit Erbse möglich, zur innerbetrieblichen Verwendung
Standortansprüche
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- gute Wasserversorgung ist sehr wichtig (besonders während Blüte und Hülsenansatz)
- tiefgründiger und gut drainierter Boden (Vermeidung von Staunässe)
- zu bevorzugen: humusreiche, lehmige bis tonige Böden, neutraler pH-Wert
- Frosttoleranz von Sommerackerbohnen bis -5°C
- Frosttoleranz von Winterackerbohnen bis -12°C; Auswinterungsgefahr bei kalten Wintern
- Anbaueinschränkungen in Wasserschutzgebieten!
Sorten und Wuchstypen
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- Sommer- oder Winterform
Winterform hat bessere Unkrautunterdrückung und geringerern Befall mit der schwarzen Bohnenlaus, aber anfälliger gegenüber Fußkrankheiten; Auswinterungsgefahr bei strengem Frost (<-12°C) ohne Schnee - Unterscheidung zwischen längeren und kürzeren Sorten
- Unterscheidung zwischen bunt blühenden (tanninhaltig) und weißblühenden (tanninarm → höherer Futterwert) Sorten
- Sommer- oder Winterform
Fruchtfolge
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- Ackerbohnen sind nicht selbstverträglich: Anbaupause von 4 Jahren
- nicht nach Raps, Sonnenblumen oder anderen Leguminosenarten anbauen (phytosanitäre Gründe)
- nicht nach Hafer und Roggen (Wirtspflanzen von Nematoden)
- Vorfrucht mit guten Unkrautunterdrückungseigenschaften erleichtert Beikrautregulierung
- als Vorfrucht geeignet: z.B. Wintergetreide wie Wintergerste und Winterweizen oder Sommerungen wie Mais
- bei Sommerung nach Ackerbohnen: Zwischenfrucht oder Grasuntersaat zur Stickstoffkonservierung und Vermeidung von Auswaschungen
- zur Anerkennung der Ackerbohne als Ökologische Vorrangfläche ist eine Winterung oder eine Winterzwischenfrucht vor einer Sommerung vorgeschrieben
Aussaat
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- Winterackerbohne:
Ende September - Anfang Oktober
sollte im 4-6 Blattstadium in den Winter gehen
Bestandesdichte unter 22 Pflanzen /m²
Saattiefe: 6-8 cm - Sommerackerbohne:
Aussaat so früh wie möglich (hoher Keimwasserbedarf): Ende Februar- Mitte März, Keimtemperatur 1-3°C
Saattiefe: 5-8 cm
Saatdichte: 40 Samen/m²
Reihenabstand zwischen 12 und 30 cm
Einzelkornsaat wird empfohlen - Impfung nur notwendig wenn auf dem Standort noch nie Ackerbohnen angebaut wurden
- Winterackerbohne:
Bodenbearbeitung
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- Walzen nur nötig, wenn Aussaat zu flach erfolgte
- vor Auflaufen und ab dem 3-Blattstadium ist Striegeln zu empfehlen
Düngung
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- pro dt Erntegut werden von der Gesamtpflanze 1,5 kg P2O5 und 4,0 kg K2O entzogen
- auf ausreichende Kalkversorgung achten (pH wischen 6,2 und 7,0)
- Knöllchenbakterien fixieren ca. 200 kg N/ha (keine N-Düngung nötig)
- bei 50 dt/ha Kornertrag verbleiben für die Folgekultur durch Ernterückstände ca. 75 kg N/ha, 15 kg P2O5 und 130 kg K2O
- Ackerbohne benötigt 20 kg S/ha; mittlerer Bedarf an Bor, Mangan, Kupfer, Zink und Molybdän
Bezeichnung Typ IfPP Heft 11-2008 Produktionstechnische Versuche 2007
Pflanzenschutz
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- Hinweise auf www.pflanzenschutz-bw.de beachten!
- Beikrautregulierung:
optimale Bestandesdichte unterdrückt Beikräuter normalerweise in ausreichendem Maß
vor Auflaufen und ab dem 3-Blattstadium ist Striegeln zu empfehlen
Gefahr der Spätverunkrautung
je nach Reihenabstand Striegeln oder Hacken - Schadinsekten:
Blattrandkäfer, Blattläuse, Samenkäfer, Schwarze Bohnenlaus, Ackerbohnenkäfer (in Vermehrungsbeständen)
Einhaltung von Anbaupausen sehr wichtig! - Krankheiten:
Rhizoctonia- und Fusariumarten, Brennfleckenkrankheit, Schokoladenflecken, Falscher Mehltau, Ackerbohnenrost, Virosen - Verfügbare Pflanzenschutzmittel siehe ausführliches
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Ernte
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- Ernte erfolgt wenn Hülsen schwarz, Stängel überwiegend braun bis schwarz und Körner hart sind (ca. Ende August und September)
- optimale Kornfeuchte: 15-17% (höher: Körner werden beim Drusch gequetscht; niedriger: Kornbruch)
- wenn möglich unterhalb der untersten Hülse schneiden
- Einstellungen: weiter Korbabstand, Dreschtrommel: 700-900 U/min
Verwertung
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- ökonomisch sinnvollste Nutzung: innerbetrieblich
- Fütterungsobergrenzen durch sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe
- sind etwas weniger schmackhaft als Futtererbsen
- Kornfeuchte zur Lagerung: 14-15%
Bezeichnung Typ Ergebnisse des Kulturarten- und Sortenvergleichs Energiepflanzen zur Nutzung des Rohstoffs in einer Biogasanlage - Wintersortiment (2009)
Ökologischer Landbau
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Datum Bezeichnung Typ 25.01.2016 Bericht 15-2015 Öko-Sommerungen 12.12.2019 Kurzinfo Sommergetreide Öko 2019.pdf 04.12.2019 Kurzinfo Öko LSV Sommergetreide 2018.pdf 24.11.2016 Kurzinfo Öko LSV Sommerungen 2015.pdf 17.01.2017 Kurzinfo Öko LSV Sommerungen 2016.pdf

Kontakt

Dr. Carola Blessing
Weitere Informationen
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