Kichererbse
Die Kichererbse (Cicer arietinum) kommt aus dem arabischen Raum und Indien. In Europa werden Kichererbsen vor allem in Italien, Spanien und im Süden Frankreichs angebaut. In Deutschland ist sie bisher wenig verbreitet. Allerdings könnte die Kichererbse mit ihren Ansprüchen an warmes, sonnenreiches Klima und ihrer Toleranz gegenüber Sommertrockenheit zumindest in der Rheinebene eine Zukunft haben. Das Ertragspotenzial liegt zwischen 15 und 30 dt/ha.
Im Rahmen der Eiweißinitiative
finden am LTZ Augustenberg verschiedene Versuche zum Anbau von Kichererbsen statt. Am Standort Forchheim am Kaiserstuhl wurde erstmalig ein
ökologischer Sortenversuch mit verschiedenen Kichererbsen-Sorten angelegt. Dieser ist nicht Teil der eigentlichen
Landessortenversuche. Zusätzlich werden in deinem Tastversuch verschiedene Aussaatzeitpunkte getestet. Mehr Informationen zu den
Versuchen finden sich untenstehend.
- leichte Böden
- hoher Wasserbedarf zur Keimung, aber keine Staunässe
- warme Standorte
- geringe Herbstniederschläge
Bei der Kichererbse werden drei verschiedene Wuchstypen unterschieden:
- desi: kleinkörniger (TKM 150 - 300 g), rötlich-violette Blüte, dunkle Samenschale, kantige Samen
- gulabi: Untertyp des desi-Typs, dunkle Samenschale, runde erbsenförmige Samen
- kabuli: größkörniger (TKM 300 - 500 g), weiße Blüte, helle cremefarbene Samen
- Mitte April bis Mitte Mai
- circa 5 cm Saattiefe
- Knöllchenbakterien fixieren N, daher keine N-Düngung notwendig
- Impfung mit artspezifischen Bakterien (Bradyrhizobium ciceri, Bradyrhizobium leguminosarum) notwendig
Die Kichererbse ist für die mechanische Unkrautregulierung mit Hacken und Striegeln geeignet.
- Ernte zwischen Mitte August und Anfang Oktober
- Druschreife wenn Samen in den Hülsen rascheln
- Mähdrusch mit normalem Schneidwerk
- als Nahrungsmittel, z.B. zur Zubereitung von Hummus (Kichererbsencrème) oder Falafel
- Vermarktung vor Anbau abklären
- Direktvermarktung gut möglich, wenn Reinigungsanlage vorhanden
Die Bilder sind im Rahmen der virtuellen Versuchsfeldbegehung im Jahr 2021 auf dem ökologischen Versuchsfeld in Forchheim am Kaiserstuhl entstanden. Sie zeigen die Bestandesentwicklung des Sortenversuchs Kichererbse im Verlauf der Vegetationsperiode.
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Übersicht
Kichererbsen haben für die Keimung ein geringeres Wärmebedürfnis als die Sojabohne. In diesem Tastversuch soll ermittelt werden, wie gut die Kichererbse frühe Saaten verträgt und wie sich die Frühsaat auf den Erntezeitpunkt auswirkt. Die Kichererbse hat keine determinierte Blüte. Das bedeutet, dass sie auch noch in der Abreife bei Feuchtigkeit wieder zu blühen beginnt. Je weiter die Ernte sich in den Herbst verschiebt, desto größer ist die Gefahr der erneuten Blüte. Durch eine sehr frühe Saatzeit kann möglicherweise ein deutlich früherer und sichererer Erntezeitpunkt realisiert werden.
Versuchsaufbau
In diesem Versuch wurden 4 verschiedene Sorten zu drei unterschiedlichen Terminen gesät. Jeder Streifen repräsentiert einen Termin.
Die erste Aussaat erfolgte am 01.04.2020, die beiden folgenden Aussaaten erfolgten jeweils ca. 10 Tage später am 09.04.2020 und am 20.04.2020. Gesät wurden 55 Körnern/m² mit 30 cm Reihenabstand. Die Impfung erfolgte mit LegumeFix-Kichererbse. Der Versuch wurde zweimal gestriegelt und dreimal gehackt.
Ansprechpartnerin vor Ort
LTZ Augustenberg - KÖLBW
Annette Haak
Bildergalerie:
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