Neben dem Einsatz eines geeigneten, verlustmindernden Pflanzenschutzgeräts wird mit einer exakten Dosierung von
Pflanzenschutzmittel ein weiterer Grundstein für eine präzise Applikation der Mittel an der Zielfläche gelegt. Eine
besondere Herausforderung stellt dabei die Applikation in Raumkulturen dar, die im Folgenden genauer beleuchtet wird.
Seit dem 01.01.2020 müssen mit Zulassungsanträgen für neue Mittel Wirksamkeitsstudien nach dem Laubwandflächen-Konzept
angelegt sein und eingereicht werden. Dies gilt laut Fachmeldung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
vom 16.02.2018 zunächst für Kernobst, Weinrebe und hochwachsende Gemüsekulturen. Es bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt nach
und nach im Handel neu oder erneut zugelassene Mittel mit der Dosierangabe „pro 10.000 m² Laubwandfläche“ auf dem
Etikett erhältlich sein werden. Bestehende Zulassungen bleiben von der Änderung unberührt, können weiter in der bislang
auf dem Etikett angegebenen Dosiereinheit angewendet werden und werden frühestens bei ihrer Wiederzulassung in der neuen Dosiereinheit
angegeben. Demnach werden die aktuell gängigen Einheiten und die neu eingeführte Einheit in den kommenden Jahren parallel in der
Praxis auftauchen. In der Gebrauchsanweisung der per Laubwandfläche zugelassenen Pflanzenschutzmittel wird zukünftig trotzdem
neben der Angabe in kg oder L/10.000 m² LWF auch weiterhin die zulässige maximale Einzel- und Jahres-Aufwandmenge pro Kultur
bezogen auf die Bodengrundfläche (kg oder L/ha) dargestellt. Diese ist vom Anwender einzuhalten.
Der Kernobstanbau ist geprägt durch regional und innerbetrieblich variierende Erziehungssysteme. Wegen verschiedener Reihenabstände und Laubwandhöhen zwischen den Obstanlagen stößt das bisherige Dosiermodell für Pflanzenschutzmittel oftmals an seine Grenzen. Der Bezug auf die individuelle Laubwandfläche der einzelnen Obstanlage ermöglicht eine präzisere Mittel-Anwendung, welche die Gefahr einer Unter- bzw. Überdosierung reduzieren soll. In den bereitgestellten Unterlagen wird die Berechnung der Laubwandfläche vermittelt sowie die wichtigsten, im Bestand zu erfassenden Parameter definiert. Das Prinzip der Laubwandfläche wird sowohl mit Hilfe erläuternder Grafiken als auch an Beispiel-Rechnungen dargestellt. Mit Hilfe des Excel-Dokuments kann durch die Eingabe einiger weniger erforderlicher Angaben bezüglich Ihrer Obstanlage und des anzuwendenden Mittels der Produkt- und Wasseraufwand berechnet werden.
Es gibt eine Vielzahl an hochwachsenden Gemüsekulturen im Gewächshaus, dazu zählen unter anderem Tomate, Gurke oder Paprika. Genauso vielfältig sind die Anbau- und Erziehungsformen zwischen und innerhalb dieser aufgeleiteten Arten. Eine exakte Dosierung von Pflanzenschutzmitteln, die meist in Staffelung pro Pflanzengröße angegeben wird, ist in vielen Fällen nicht gegeben und soll daher in Einbezug der individuellen Laubwandfläche optimiert werden. Der Bezug auf die individuelle Laubwandfläche eines einzelnen Pflanzenbestands ermöglicht eine präzisere Mittel-Anwendung, welche die Gefahr einer Unter- bzw. Überdosierung reduzieren soll. In den bereitgestellten Unterlagen wird die Berechnung der Laubwandfläche vermittelt sowie die wichtigsten, im Bestand zu erfassenden Parameter definiert. Das Prinzip der Laubwandfläche wird sowohl mit Hilfe erläuternder Grafiken als auch an Beispiel-Rechnungen dargestellt. Mit Hilfe des Excel-Dokuments kann durch die Eingabe einiger weniger erforderlicher Angaben bezüglich des Pflanzenbestands und des anzuwendenden Mittels der Produkt- und Wasseraufwand berechnet werden. Hiermit kann neben dem an die Vertikale zu applizierenden Aufwand auch die Fläche und der entsprechende Aufwand für junge, flächig horizontal behandelte Gemüsepflanzen kalkuliert werden. Die Formel zur Berechnung ist in der Hinsicht angepasst als dass Mittel mit Angabe „pro 10.000 m² Laubwandfläche“ auch in diesem Fall problemlos angewendet werden können.