Einkorn
Triticum monococcum L.
- gehört zu den ältesten Kulturpflanzen (Anbau schon vor ca. 10.000 Jahren); wird daher auch als Urgetreide bezeichnet
- kam um 4.000 v. Chr. nach Mitteleuropa
- wurde züchterisch kaum bearbeitet → Lageranfälligkeit mittel bis hoch
- besonders für den Ökologischen Landbau geeignet
- gehört zu den Spelzgetreiden
- ca. 1-1,5 m hoch; Ähre ist 5 cm lang; von den zweiblütigen Ährchen entwickelt sich meist nur eine Blüte ("Einkorn")
- die meisten Genotypen sind Wechseltypen, d.h. können im Herbst oder im Frühjahr gesät werden. Winterhärte der versch. Sorten beachten!
- Ertrag: 15-30 dt/ha (Vesenertrag); Herbstsaaten bringen höheren Ertrag als Frühjahrssaaten; relativ hohe Stroherträge
- wächst in höheren Regionen und gedeiht sehr gut in rauen Lagen
- gleichmäßige Wasserversorgung bis zur Blüte ist wichtig
- durch geringe züchterische Bearbeitung kann aus einer breiten Variation an Herkünften ausgewählt werden
- z.Z. aber nur 3 zugelassene (damit auch geschützte) Sorten
- sollte in der Fruchtfolge nach hinten gestellt werden → Lageranfälligkeit
- gute Vorfrüchte: z.B. Hackfrüchte oder Körnermais
- Saat als Vese (Korn mit Spelze); Fahrgeschwindigkeit anpassen, um Verstopfung des Särohrs zu vermeiden
- Anwalzen nach Saat → rasches und gleichmäßiges Auflaufen
- Saatzeitpunkt: bei leichten Standorten Anfang bis Mitte September, bei mittleren Mitte September bis Mitte Oktober (beachte: tendenziell lange Vegetationsdauer)
- Saatdichte: 80-120 kg/ha (Vesen), nicht zu hoch da lageranfällig, bei Verschiebung des Saatzeitpunktes ggf. Zu-/Abschläge machen
- Reihenabstand (je nach Hackgerät) 16-25 cm
- benötigt feines Saatbett
- Walzen sofort nach der Saat → gleichmäßiger Feldaufgang
- zur Unkrautbekämpfung Blindstriegeln und ab 3-Blattstadium Striegeln
- Stickstoffdüngung wird nicht empfohlen (→ Langeranfälligkeit)
- später Reihenschluss → Verunkrautungsgefahr: Blindstriegeln, Striegeln/Hacken (ab 3-Blattstadium)
- geringe Anfälligkeit gegenüber Braun- und Schwarzrost und Mehltau
- mit üblicher Mähdreschertechnik; ähnliche Einstellungen wie Dinkel (halbe Trommeldrehzahl, min. zu einem Drittel geöffneter Dreschkorb, langsamer Haspellauf, Wind wie bei Hafer, reduzierte Geschwindigkeit)
- Ernte min. 1-2 Wochen nach Weizen (in der Regel Ende Juli bis Mitte August) bei Vollreife und ausreichender Grannenbrüchigkeit (später Drusch führt durch Spindelbrüchigkeit zu größeren Ernteverlusten)
- vor Verarbeitung reinigen und entspelzen ("gerben")
- Verarbeitung zu Mehl, Brot, Gebäck, Nudeln, Bier
- hoher Carotinoidgehalt →typische Gelbfärbung der Produkte