Beim Schwarzen Rindenbrand des Kernobstes handelt es sich um eine Erkrankung, die von Pilzen aus der Gattung Diplodia hervorgerufen wird. Sie führen zu der namensgebenden Schwarzverfärbung der Rinde, die im weiteren Krankheitsverlauf aufreißt und sich von dem darunterliegenden Holzteil ablöst. Der Schwarze Rindenbrand tritt vor allem nach Stressphasen des Baumes wie Hitze und Trockenheit in Erscheinung und hat in den Jahren mit heißen und trockenen Sommern zu massiven Schäden an Apfel und Birne auf Streuobstwiesen, in Haus- und Kleingärten sowie im Bio-Erwerbsanbau geführt.
Das LTZ Augustenberg ermittelt in einem vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg geförderten Projekt Abwehrstrategien gegen den Schwarzen Rindenbrand und führt für das Julius-Kühn-Institut bundesweite Befallserhebungen durch.
Erste Ergebnisse der Sortenerfassungen und Standortcharakteristika aus Baden-Württemberg zeigen folgendes:
Als besonders Rindenbrand-anfällig zeigen sich die Apfelsorten Hauxapfel, Topaz, Kardinal Bea und Gewürzluike. Widerstandsfähiger erscheinen die Sorten Bohnapfel, Brettacher, Bittenfelder, Enterprise, Primera, Rewena und Delia.
Neben der Sortenwahl hat der Standort einen maßgeblichen Einfluss auf das Befallsgeschehen. Der Befallsdruck ist auf trockenen Standorten, in heißen Lagen und auf flachgründigen Böden sehr hoch. Außerdem bei unzureichender Nährstoffversorgung kombiniert mit Verzicht auf Fungizidmaßnahmen und weiteren geeigneten Präventionsmaßnahmen (z. B. Wässern der Jungbäume). Geringer ist der Befall an Nordhängen, Flächen mit tiefgründigen Böden, auf feuchten Standorten und Flächen auf denen Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden (Wässern, Weißeln, baumschonende Handernte).