Linse
Lens culinaris MEDIK., Leguminosae
									Die aktuelle Anbauanleitung für  Linsen finden Sie hier:
- Bevorzugt warmes, trockenes Klima, aber auch in kühlen Regionen.
 - Toleriert Trockenheit. Lange Feuchteperioden verstärken das vegetative Wachstum und verzögern die Kornreife.
 - Gut duchlüftet und durchlässige Böden (keine Staunässe, keine Verdichtungen). Traditionell auf mageren, flachgründigen Böden angebaut, ist aber auch für andere Böden geeignet.
 - Boden soll einen neutralen bis alkalischen pH-Wert und keine hohen Nmin- Gehalte besitzen.
 - Unkrautbesatz des Feldes sollte möglichst gering sein.
 
- Gebräuchlichste kleinsamige Sorten: Anicia, Beluga-Linse, Späth’s Alblinse II (kleine)
 - Gebräuchlichste großsamige Sorte: Späths Alblinse I (große)
 
- Linse ist eine abtragende Kultur; steht meist nach Getreide.
 - Vorfrucht sollte Unkraut unterdrücken, da Linse wenig konkurrenzstark.
 - Linse ist selbstunverträglich; mind. 6 Jahre Anbaupause.
 - Anbauabstand zu anderen Körnerleguminosen mind. 3-4 Jahre, zu Kleegras mind. 2 Jahre.
 - Linse hat hohen Vorfruchtwert; hinterlässt gute Bodenstruktur, aber wenig Stickstoff (insbesondere im Gemenge).
 
- Grundbodenbearbeitung im Herbst/Winter ist empfehlenswert, da es bei nassen Bedingungen im Frühjahr zu Bodenverdichtungen und verspäteter Saat kommen kann.
 - "Falsches Saatbett" im Frühjahr zur Bekämpfung von Samenunkräutern; anschließend den Boden gut absetzen lassen
 - frühe Saat (Mitte März) begünstigt einen konkurrenzstarken Linsenbestand→ Möglichkeit auf höheren Ertrag; bei später Saat (bis Mitte Mai): mehr Zeit für sorgfältige Bodenbearbeitung
 - nur bei genügend langer Wachstumsdauer (mind. 3-3,5 Monate) führt späte Saat nicht zu geringerem Ertrag
 - Eine Impfung des Saatgutes nicht notwendig, da die Knöllchenbakterien, mit denen Linsen eine Symbiose eingehen, bei uns heimisch sind. Geeignete Impfmittel könnten jedoch die Effizienz der Symbiose verbessern.
 - Saatstärke (Linse Reinsaat): 270-320 Körner je m² (bei Tausendkornmasse von 30 g ca. 80-100 kg/ha)
 
- Saattiefe:3-6 cm
 - Reihenweite: 12-20 cm
 - nach der Saat Anwalzen
 - während der Saat sollte die gleichmäßige Mischung des Saatgutes kontrolliert werden
 - mechanische Beanspruchung der Linsenkörner ist zu vermeiden (ebenso bei Ernte und Transport)
 
- In Deutschland kein zugelassenes Herbizid
 - Blindstriegeln ist ratsam, am besten mehrmals. Nach Aufgang der Linsen ist Striegeln bis ca. 10 cm Pflanzenhöhe möglich. Auf niedrigen Druck der Striegelzinken ist zu achten
 - Linse ist empfindlich gegenüber Herbizidrückständen vorangegangener Jahre
 - Krankheiten und Schädlinge haben wenig Bedeutung, da der Linsenanbau noch nicht weit verbreitet ist. Hin und wieder werden Brennfleckenkrankheit, Wurzelfäule oder Anthraknose beobachtet
 
- Ertrag schwankt zwischen 2und 10 dt/ha
 - Erntezeitraum zwischen Ende Juli und Ende August
 - Erntezeitpunkt ist ein Kompromiss zwischen der Reife der Linse und der Stützfrucht
 - Drusch bei Kornfeuchte <20%, besser < 16%
 - Höhere Feuchtegehalte sind witterungsbedingt möglich; sofortiges Trocknen in der Regel erforderlich
 
- Lagerung bei <14% Feuchte (darüber sollte getrocknet werden)
 - Trocknung muss unverzüglich nach dem Drusch erfolgen; wenn feuchtes Erntegute kommt es innerhalb weniger Stunden zur Selbsterhitzung.
 - Vorreinigung erfolgt über Siebe oder Aspirateur (normale Getreidetrocknung)
 - Linse und Stützfrucht werden mit dem Trieur getrennt
 - mit dem Tischausleser werden Bruchkörner, Steinchen und Unkrautsamen entfernt
 - Reinigungsverluste können 13-16% betragen. Der Ausputz ist als Hühner- oder Schweinefutter verwendbar.
 
