Phytopathogene Bakterien rufen an Pflanzen eine Vielzahl verschiedener Symptome hervor, wie Blattflecken in
unterschiedlicher Ausprägung, absterbende Blüten oder Triebe, Welken, Weichfäulen, Gewebewucherungen an Wurzel und Trieben,
Triebnekrosen und Schleimbildung in den Gefäßen. Das bekannteste Beispiel für eine solche Bakteriose ist der Feuerbrand
(Erwinia amylovora) am Kernobst. Bakterienkrankheiten sind im Gegensatz zu pilzlichen Erkrankungen mit Pflanzenschutzmitteln nur
sehr eingeschränkt zu bekämpfen. Deshalb sind einige Bakteriosen, die in der EU noch nicht oder nicht weit verbreitet sind, als
Quarantäneschadorganismen eingestuft und unterliegen damit strengen gesetzlichen Auflagen.
Die am häufigsten anzutreffenden phytopathogenen Bakterien stammen im Wesentlichen aus den fünf Gattungen Pseudomonas,
Xanthomonas, Erwinia, Rhizobium und Clavibacter.
Zum Nachweis einer bakteriellen Erkrankung wird aus symptomatischen Gewebeteilen das gesuchte Bakterium über geeigneten
Nährböden isoliert. Eine nähere Bestimmung der isolierten Bakterien erfolgt mit Hilfe physiologischer Tests. Auch
serologische und molekularbiologische Verfahren finden dabei Anwendung und dienen insbesondere dem Nachweis von latenten Infektionen (ohne
Symptomausprägung). Ein weiteres Testverfahren besteht in der künstlichen Infektion von Pflanzen mit den isolierten Erregern, um
deren Pathogenität nachzuweisen. In vielen Fällen führt erst die Kombination verschiedener Methoden zu einer eindeutigen,
sicheren Diagnose.