Das LTZ bearbeitet Fragestellungen zum Anbau Nachwachsender Rohstoffe mit dem Ziel, qualitativ hochwertige Biomasse umweltgerecht und ökonomisch tragbar zu produzieren. So werden neue und alte Kulturarten zur Erhöhung der Artenvielfalt neben ihres Ertragspotentiales auch im Hinblick auf ihre Wirkungen auf den Humushaushalt, die Erosionsgefährdung, den Wasser-, Boden- und Klimaschutz und die Biodiversität geprüft.
Beim Anbau von Energiepflanzen (2,1 Mio. ha) hat der Anbau von Biogaspflanzen gegenwärtig mit ca. 1,27 Mio. ha die größte Bedeutung. Dabei werden 73% der auf landwirtschaftlichen Nutzflächen gewonnenen Biogassubstrate mit Mais erzeugt, 12% auf Grünland und 9% mit Getreide. Zur Erzeugung von Biodiesel wird Raps auf 629.000 ha und zur Erzeugung von Bioethanol werden 168.000 ha mit Mais, Getreide und Zuckerrüben bestellt. Der Anbau von Kulturen zur Erzeugung fester Bioenergieträger (z.B. schnellwachsende Hölzer, Miscanthus) ist mit ca. 9.000 ha noch unbedeutend. Als Industriepflanzen werden überwiegend Pflanzen zur Stärkegewinnung (Kartoffeln, Mais und Getreide) und Ölpflanzen angebaut (Quelle: FNR, 2014).
Mit fast 70% leistet Biomasse den größten Beitrag zur Endenergie aus regenerativen Quellen. Vor allem zum Heizen wird sie genutzt: Über 90% der regenerativen Wärme kommt aus Biomasse, hauptsächlich aus Holz. Während bei der Stromerzeugung die Windkraft dominiert, ist die Biomasse im Kraftstoffsektor derzeit die einzige regenerative Quelle.
Auch der Anbau von Energiepflanzen unterliegt neben der Einhaltung der guten fachlichen Praxis zum Schutz unserer Umwelt und der Sicherung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung ökonomischen Zwängen. Dies hatte in den letzten 10 Jahren zur Folge, dass sich der Anbau von Kulturpflanzen zur Nutzung als nachwachsender Rohstoff ebenfalls überwiegend auf den Anbau der ertragsstarken Hauptkulturarten Weizen, Raps, Mais und Gerste beschränkte.
Vor diesem Hintergrund bearbeitet das LTZ Augustenberg Fragestellungen zum Anbau Nachwachsender Rohstoffe mit dem Ziel, qualitativ hochwertige Biomasse umweltgerecht und ökonomisch tragbar zu produzieren. So werden neue und alte Kulturarten zur Erhöhung der Artenvielfalt neben ihres Ertragspotentiales auch im Hinblick auf ihre Wirkungen auf den Humushaushalt, die Erosionsgefährdung, den Wasser-, Boden- und Klimaschutz und die Biodiversität geprüft.
Schwerpunktmäßig sind dies Arbeiten zu:
- Vergleich neuer und alter Kulturarten zur Biogaserzeugung auf repräsentativen Standorten Baden-Württembergs als Ergänzung zu Energiemais: Sorghumhirsen, Wintergetreidearten, Wildpflanzenartenmischungen, Durchwachsene Silphie, Topinambur, Virginiamalven und Riesenweizengras,
- Feldversuche zur Optimierung von Fruchtfolgen, zum Gärresteinsatz und Gewässerschutz beim Anbau von Biogaspflanzen,
- Arten- und Sortenvergleich von Kurzumtriebshölzern an mehreren Standorten in Baden-Württemberg,
- Anlage von Agroforstsystemen auf Praxisflächen,
- Prüfung der langjährigen Aufwuchsleistung von Miscanthus.