Das Land Baden-Württemberg ist geprägt von einer kleinstrukturierten Landwirtschaft. Im Rahmen des Projektes Digitale
Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft (DiWenkLa) sollen die kleinstrukturierten Betriebe des
Landes bei der Umsetzung und Einführung von Digitalisierungsstrategien unterstützt werden, um gegnüber größeren
Betrieben im In- und Ausland konkurenzfähig zu bleiben.
Das LTZ ist bei diesem Projekt in mehreren Arbeitspaketen flankierend vertreten.
In Zusammenarbeit mit der Herbologie der Universität Hohenheim ist das LTZ daran beteiligt, die Erprobung von sensor- und
kameragesteurter Hacktechnik in Sonderkulturen zu untersuchen. Hierfür wird ein autonom fahrender Hackroboter mit bildbasierter
Erfassung von Kulturpflanzen und Unkräutern in Kohl und Salat getestet. Befliegungen mit den UAS des LTZ vor- und nach den
Maßnahmen sollen den Hackerfolg visuell darstellen und nach Bildauswertung quantifizierbar machen.
Ein weiteres Teilprojekt, welches von der Phytopathologie der Uni Hohenheim und dem LTZ durchgeführt wird, hat zum Ziel die
Entwicklung eines nicht-invasiven und flächendeckenden Monitorings-Systems für Pathogene an Weizen und Sojabohne zu erproben. Das
LTZ berät zum einen mit Fachwissen zur Auswertung und Prozessierung von UAS-Daten und führt zum anderen einen Sensorvergleich der
eingesetzten Drohnentechnik durch. Zum Einsatz kommen unterschiedliche Systeme von DJI mit vollintegrierten multispektralen Kameras und
einem Kamerasystem von Micasense.
Außerdem besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe “Anbausysteme und Modellierung” der Universität
Hohenheim, welche sich mit Pflanzenwachstumsmodellen beschäftigt. Für diese stellt das LTZ landwirtschaftliche Flächen
für die Versuchsdurchführung zur Verfügung und befliegt auch diese mit UAS regelmäßig. Aus den multispektralen
Bilddaten werden u. a. Vegetationsindizes errechnet, welche als Proxy für die Pflanzengesundheit und zur Messung der Bestandesdichte
dienen. Die Ergebnisse werden dem Arbeitspaket in Form von georeferenzierten Orthophotos zu Verfügung gestellt.
Neben der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Teilprojekten ist das LTZ auch auf den projektbezogenen Veranstaltungen (DiWenkLa-Feldtag 18.06.2021) vertreten, bei dem
Landwirten und Beratern der Einsatz von UAS mit multispektralen Kamerasystemen vorgestellt und in einer Praxisvorführung demonstriert
wurden. Zusätzlich wurden praxisnah die Befliegungsplanung und Steuerung der UAS erläutert und Einblicke in die Datenverarbeitung
gewährt.
Zudem präsentiert das LTZ auf einem Hackdemo-Feldtag (21.07.2021) den Einsatz des Hackroboters und
berät über den Einsatz dieser Technik in der Praxis.
Weitere Zusammenarbeit findet im Rahmen von Symposien und Feldtagen im Jahr 2022 statt.
Förderung:
Die Förderung des Vorhabens DiWenkLa (Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft)
erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen
Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen
der Förderung der Digitalisierung in der Landwirtschaft mit dem Förderkennzeichen 28DE106A18. Das Vorhaben wird ebenfalls durch
das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg unterstützt.