Im Ökologischen Landbau ist die Bekämpfung von Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern mit
chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteln sowie der Einsatz mineralischer Stickstoffdüngemittel nicht zulässig. Folglich
werden geeignete Sorten benötigt, die auch ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Betriebsmittel stabile Erträge erbringen.
Dadurch können sich für den ökologischen Anbau geeignete Sorten in Ihrer Morphologie zum Teil deutlich von rein
konventionellen Sorten unterscheiden.
Um den speziellen Anforderungen des Ökologischen Landbaus gerecht zu werden, werden am LTZ Augustenberg
neben den herkömmlichen Landessortenversuchen auch ökologische Landessortenversuche durchgeführt. Dabei
werden an den verschiedenen Standorten Sorten verschiedener Kulturen auf ihre Anbaueignung unter ökologischen Bedingungen
geprüft. Neben klassischen Sorten ist mit Einführung der EU-Öko-VO 2018/848 im Jahr 2022 auch erstmalig der Handel mit
ökologisch/biologisch heterogenem Pflanzenvermehrungsmaterial möglich. Ein Thema das am LTZ Augustenberg mit den Versuchen zu
Heterogene Winterweizenpopulationen bereits seit mehreren Jahren erforscht und begleitet wird.
Zur Qualitätsicherung wird im Rahmen des Öko-Monitoring des Landes Baden-Württemberg am Referat 21 (Organische Analytik) des LTZ Augustenberg ökologisches erzeugtes Saatgut auf Rückstände von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln untersucht.