Sorghum bicolor (L.) MOENCH
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Anbausteckbrief Zuckerhirse hier downloaden.
- Familie der Süßgräser (Gramineae)
- einjährig; sommerannuell; kurze Vegetationszeit
- wie Mais zählt Zuckerhirse zu den C4-Pflanzen
- kräftiges Wurzelsystem
- Pflanze bestockt mit 2 bis 3 Trieben
- Wuchshöhe 2 bis 4 Meter
- Blätter der Pflanze ähneln denen von Mais
- Ausbildung einer dichten, kompakten Rispe
- stammt wie alle Sorghumarten aus Afrika; Verbreitung in warmen, trockeneren und gemäßigten Regionen Afrikas, Amerikas, Asiens und Europa (vorwiegend als Futtergras)
- wärmeliebend (C4-Pflanze); Mindestwärmesumme in der Vegetationszeit (Mai-September) ca. 2500° C; mittlere Tagestemperatur ca. 16° C
- frostempfindlich (Kälteschäden bereits ab 4°C)
- trockenresistenter als Mais (Transpirationskoeffizient: ca. 290 l/kg TM)
- kalte und staunasse Böden ungeeignet, sonst keine besonderen Bodenansprüche
- optimal sind rasch erwärmbare tiefgründige Lehm- oder sandige Lehmböden
- Anbau ist auch in Trockenlagen möglich
- selbstverträglich, lässt sich gut in Fruchtfolgen integrieren
- Anbau in Zweitfruchtstellung möglich
- nach derzeitigen Erkenntnissen keine Wirtspflanze für Maiswurzelbohrer
- Bodenfeuchte bewahrende Saatbettbereitung im Frühjahr analog zu Mais
- Einzelkornsaat oder Drillsaat möglich
- Saat ab 10. Mai (Bodentemperatur > 15° C)
- Saatstärke: 25 Körner/m²; Reihenabstand: 30-50 cm; Saattiefe: 2-3 cm
- Keimdauer ca. 7 Tage
- relativ hoher Nährstoffbedarf (z. B. bei 64 t FM/ha und 22 % TS): ca. 150-200 kg N/ha, 250 kg K2O/ha, 100 kg P2O5/ha, 20-30 kg MgO, 20-30 kg CaO
- organische Dünger werden gut verwertet
- Nährstoffentzug je t Frischmasse bei 22 % TS: 3,5 kg N, 1,7 kg P2O5 und 5,2 kg K2O (Quelle: Nährstoffvergleich Feld-Stall, Stammdaten Pflanzenbau Landwirtschaft, Stand: April 2007)
- möglichst unkrautfreie Flächenvorbereitung, v.a Schadhirsen vermeiden (Zuckerhirse hat eine langsame Jugendentwicklung)
- mechanische Reihenhacke
- verfügbare Pflanzenschutzmittel siehe Anbausteckbrief
- Ernte ab Milchreife bis Teigreife der Körner möglich (Silierfähigkeit); der TS-Gehalt der Gesamtpflanze sollte 28 % erreicht haben
- für eine optimale Methangasausbeute Grüngut so fein wie möglich häckseln (Häcksellänge: 3 bis 5 cm)
- Erträge zwischen 10 bis 28 t TM/ha erreichbar (abhängig von Standort, Witterung und Sorte)
- Ernte kann mit einem Maishäcksler mit reihenunabhängigem Schneidwerk (Kemper-Vorsatz) durchgeführt werden
- Zuckerhirse besitzt einen guten Futterwert und verfügt über eine gute Siliereignung
- Zuckerhirsesilagen werden derzeit hauptsächlich als Koferment in Biogasanlagen genutzt, könnten jedoch auch als Tierfutter zum Einsatz kommen. Aufgrund der hohen Zuckergehalte wäre ein Einsatz auch als Rohstoff für die Bioethanolgewinnung denkbar
- hohe Methanerträge möglich