Zwischenfrüchte werden zwischen zwei Hauptkulturen als Gründüngung oder zur Futter- nutzung angebaut. Sie sind ein sehr wichtiges Instrument des Pflanzenbaus zur Erhaltung einer Vielzahl von ökologischen und agronomischen Funktionen. So werden unter anderem Nährstoffe über Winter in Biomasse konserviert und dadurch deren Auswaschung in das Grundwasser verhindert, so dass diese der folgenden Hauptkultur zur Verfügung stehen. Zwischenfrüchte verringern auch Wassererosion und damit den Eintrag von Nährstoffen in Oberflächengewässer. Beim Anbau von Leguminosen wird zudem Stickstoff fixiert, der von der Nachfrucht genutzt werden kann. Durch die Durchwurzelung und Erhöhung der biologischen Aktivität werden Bodenstruktur, Humusbilanz und damit Bodenfruchtbarkeit verbessert. Ein zielgerichteter Zwischenfruchtanbau kann zudem einen Beitrag zur Unkraut- und Schad-erregerunterdrückung leisten.
Untersaaten werden in eine Hauptfrucht (Deckfrucht) eingesät und nach Ernte der Haupt- frucht als Gründüngung oder zu Futterzwecken genutzt. Nach Ernte der Hauptkultur erfüllen sie ökologischen und agronomischen Funktionen einer Zwischenfrucht und können ggf. als Hauptfrucht zur Futtergewinnung in den Folgejahren (Kleegras) dienen.
Das LTZ Augustenberg befasst sich im Arbeitsfeld Zwischenfrüchte und Untersaat mit der Verbesserung der pflanzenbaulichen und Ökosystem-Leistung von Zwischenfrüchte und Untersaaten. Dies geschieht durch Facharbeit und Versuche, insbesondere im Hinblick auf pflanzenbaulichen Ausgestaltung des Agrarförderprogramme FAKT, der Greening-Vorgaben im Rahmen der GAP und den Anforderungen des Wasserschutzes.
Verschiedenes
Versuchsberichte
Auf der Seite "Wasserschutz und Landwirtschaft" finden Sie unter der Überschrift "Versuchsergebnisse zum Wasserschutz" beispielsweise die Ergebnisse der Zwischenfruchtversuche auf Praxisflächen.
Vorträge
Informationen für Saatgutanbieter von Zwischenfruchtmischungen gemäß FAKT E1.2/ F1
a. Zulässige Arten für Zwischenfruchtmischungen für die FAKT-Maßnahmen E1.2 und F1 (sowie als ÖVF)
sind:
Gräser | ||||
Bastardweidelgras (Lolium x boucheanum) |
Deutsches Weidelgras (Lolium perenne) |
Einjähriges u. Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum) |
Knaulgras (Dactylis glomerata) |
Rauhafer (Avena strigosa) |
Wiesenschweidel (Festulolium) |
Mohrenhirse (Sorghum bicolor) |
Sudangras (Sorghum sudanense) |
Sorghumhybriden (Sorghum bicolor x Sorghum sudanense) |
|
Andere Arten |
||||
Ackerbohne (Vicia faba) |
Alexandriner Klee (Trifolium alexandrinum) |
Abessinischer Senf (Brassica carinata) |
Blasenfrüchtiger Klee (Trifolium vesiculosum) |
Blaue Lupine (Lupinus angustifolius) |
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) |
Borretsch (Borago officinalis) |
Braunellen (Prunella spp.) |
Buchweizen (Fagopyrum spp.) |
Dill (Anethum graveolens) |
Dost (Origanum spp.) |
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) |
Echtes Labkraut (Galium verum) |
Einjährige Luzerne (Medicago scutellata) |
Erdklee (Trifolium subterraneum) |
Esparsetten (Onobrychis spp.) |
Färberdistel, Saflor (Carthamus tinctorius) |
Fenchel (Foeniculum vulgare) |
Futtererbse (Pisum sativum subsp. arvense) |
Futterkohl, Markstammkohl (Brassica oleracea var. medullosa) |
Gartenkresse (Lepidium sativum) |
Gelbe Lupine (Lupinus luteus) |
Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare) |
Hopfenklee (Gelbklee) (Medicago lupulina) |
Hornschotenklee (Lotus corniculatus) |
Ostindischer Hanf (Crotalaria juncea) |
Inkarnatklee (Trifolium incarnatum) |
Karden (Dipsacus spp.) |
Klatschmohn (Papaver rhoeas) |
Königskerzen (Verbascum spp.) |
Koriander (Coriandrum sativum) |
Kornblume (Centaurea cyanus) |
Kornrade (Agrostemma githago) |
Kümmel (Carum carvi) |
Leimkräuter (Silene spp.) |
Lein (Linum usitatissimum) |
Leindotter (Camelina sativa) |
Linse (Lens culinaris) |
Luzerne (Medicago sativa) |
Malven (Malva spp.) |
Mangold (Beta vulgaris subsp. cicla var. cicla) |
Margerite (Leucanthemum vulgare) |
Mariendistel (Silybum marianum) |
Michels Klee (Trifolium michelianum) |
Nachtkerzen (Oenothera spp.) |
Ölrettich, Meliorationsrettich (Raphanus sativus) |
Pannonische Wicke (Vicia pannonica) |
Persischer Klee (Trifolium resupinatum) |
Petersilie (Petroselinum crispum) |
Phazelie (Phacelia tanacetifolia) |
Pippau (Crepis spp.) |
Platterbsen außer breitblättrige Platterbse (Lathyrus spp. ohne Lathyrus latifolius) |
Rainfarn (Tanacetum vulgare) |
Ramtillkraut (Guizotia abyssinica) |
Raps (Brassica napus) |
Rauke, Rucola (Eruca sativa) |
Reseden (Reseda spp.) |
Ringelblume (Calendula officinalis) |
Rotklee (Trifolium pratense) |
Rübsen, Stoppelrüben (Brassica rapa) |
Saatwicke (Vicia sativa) |
Sareptasenf (Brassica juncea) |
Schabziger Klee (Trigonella caerula) |
Schwarzer Senf (Brassica nigra) |
Schwarzkümmel (Nigella spp.) |
Schwedenklee (Bastardklee) (Trifolium hybridum) |
Seradella (Ornithopus sativus) |
Sojabohne (Glycine max) |
Sonnenblume (Helianthus annuus) |
Sparriger Klee (Trifolium squarrosum) |
Spinat (Spinacia spp.) |
Spitzwegerich (Plantago lanceolata) |
Steinklee (Melilotus spp.) |
Tagetes (Tagetes spp.) |
Taubnesseln (Lamium spp.) |
Weiße Lupine (Lupinus albus) |
Weißer Senf (Sinapis alba) |
Weißklee (Trifolium repens) |
Wiesenknopf (Sanguisorba spp.) |
Wiesensalbei (Salvia pratensis) |
Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota) |
Zottelwicke (Vicia villosa) |
b. Zusammensetzung der FAKT E1.2 und F1-Zwischenfruchtmischungen
• Als FAKT E1.2 und F1-Zwischenfruchtmischung werden Saatgutmischungen anerkannt, sofern sie folgende Kriterien
erfüllen:
- mind. 5 Mischungskomponenten entsprechend den zulässigen Arten gemäß ÖVF (s. Tabelle oben).
- 5 Arten mit jeweils mind. 5 %-Anteil Samen.
- Eine Art darf keinen höheren Anteil als 50 % an den Samen der Mischung enthalten.
- Gräser max. 60 % Anteil an den Samen der Mischung.
- Nachweis über Lieferschein.
• Im Landhandel sind Saatgutmischungen erhältlich, deren Mischungsverhältnisse auf die Einhaltung der Kriterien durch das LTZ geprüft wurden. Eine Liste der zugelassenen Zwischenfruchtmischungen gemäß FAKT E1.2 und F1 ist auf der Internetseite des LTZ unter Kulturpflanzen --> Zwischenfrüchte und Untersaaten abrufbar.
• Die Einhaltung der Kriterien muss mit der Bezeichnung „Die Saatgutmischung entspricht hinsichtlich Arten und Mischungsanteilen den Anforderungen der FAKT-Maßnahmen E 1.2 Begrünungsmischungen im Acker-/Gartenbau und F 1 Winterbegrünung“ im Lieferschein vermerkt sein. Die Zusammensetzung der oben genannten Zwischenfruchtmischungen erfüllt grundsätzlich auch die Vorgaben für Ökologische Vorrangflächen.
• Bei der Auswahl der Mischungen sollten auch die grundsätzlichen Überlegungen zu Standort und Fruchtfolge beachtet werden.
Sie möchten als Saatgutanbieter von Zwischenfruchtmischungen eine oder mehrere Ihrer Mischungen für die FAKT E1.2 und F1-Maßnahme anerkennen lassen?
• Dann prüfen Sie Ihre Mischung/en auf die Einhaltung der Anforderungen (s.o.). Einen entsprechenden
Zwischenfruchtmischungsrechner erhalten Sie bei uns auf Anfrage.
• Faxen Sie einen formlosen unterschriebenen Antrag auf Anerkennung von Zwischenfruchtmischungen gemäß FAKT E1.2 und F1 unter Angabe
- der Mischungsbezeichnung
- Mischungszusammensetzung (Arten der Tabelle s.o.) in Gewichtsprozent oder %-Anteil Samen
- und ggfs. eigener TKM.
an das LTZ Außenstelle Rheinstetten- Forchheim, Kutschenweg 20, 76287 Rheinstetten- Forchheim, Faxnummer: 0721-9518-202.
• Wir prüfen Ihre Mischung/en gegen und Sie bekommen im Nachgang einen Bescheid auf dem Postweg.
• Erfüllen Ihre Mischungen die Anforderung der FAKT E1.2 und F1-Maßnahmen, setzen wir die entsprechenden Mischungen auf eine dynamische Liste „Anerkannte Zwischenfrucht-Mischungen gemäß Fördervoraussetzungen für die FAKT-Maßnahmen E 1.2 Begrünungsmischungen im Acker-/ Gartenbau und F 1 Winterbegrünung“ im Internet.
• Anerkannte Saatgutmischungen müssen mit dem Zusatz „Die Saatgutmischung entspricht hinsichtlich Arten und Mischungsanteilen den Anforderungen für die Maßnahmen E 1.2 und F1 des Förderprogrammes für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)“ in Verkehr gebracht werden. Diese Formulierung muss auch auf den Lieferscheinen abgedruckt werden (Nachweis für Landwirt im Fall von Kontrollen).
Bitte teilen Sie uns Änderungen der Mischungszusammensetzungen bzw. Löschung von Mischungen mit. Wir werden die Mischungen dann ggfs. von der dynamischen Liste im Internet nehmen.