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Emissionen von Treibhausgasen aus der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft verursachte 2023 in Baden-Württemberg etwa 7% der gesamten Treibhausgasemissionen. Für die Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (N2O) ist die Landwirtschaft allerdings der Hauptemittent. Seit 1990 konnten die Treibhausgasemissionen des Sektor Landwirtschaft deutlich reduziert werden. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Tierbestände zurückzuführen. Um das Sektorziel bis 2030 zu erreichen (Reduktion der Treibhausgase um 39% gegenüber 1990), müssen die Emissionen allerdings noch weiter gemindert werden. 

Die Hauptquelle der landwirtschaftlichen CH4-Emissionen ist die tierische Verdauung im Wiederkäuermagen. Das N2O aus der Landwirtschaft stammt überwiegend aus Böden, und zwar aus der Umsetzung (Nitrifikation und Denitrifikation) mineralischer oder organischer Stickstoffdünger und Pflanzenrückständen. CH4 und N2O werden außerdem beim Wirtschaftsdüngermanagement (Lagerung und Ausbringung von Festmist und Gülle) freigesetzt. Im Ackerbau liegt die Hauptquelle der Treibhausgasemissionen in der Stickstoffdüngung und den damit verbundenen N2O-Emissionen. Die Aufgabe liegt hier darin, so effizient wie möglich zu düngen, Stickstoffüberschüsse zu vermeiden und den Einsatz von Wirtschaftsdünger soweit zu optimieren, dass so wenig wie möglich Mineraldünger hergestellt und ausgebracht werden muss. 

Der Beitrag des direkten Energieeinsatzes in der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen ist verhältnismäßig gering. Da mit Energieeinsparungen allerdings nicht nur THG-Emissionsminderungen einhergehen, sondern oft auch Kosteneinsparungen verbunden sind, können diese Einsparungen für landwirtschaftliche Betriebe attraktiv sein. 

Der Bereich Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) wird in der Treibhausgasberichterstattung getrennt ausgewiesen. In diesem Sektor können sowohl Treibhausgas-Quellen (positive Emissionen), als auch –Senken (negative Emissionen) auftreten. Die Gesamt-Emissionen des LULUCF-Sektors werden im Wesentlichen durch den Wald bestimmt. In Baden-Württemberg ist der Wald (noch) eine CO2-Senke. Allerdings ist bundesweit zu beobachten, dass die Senken-Funktion des Waldes stark schwankt und der Wald sogar zu einer Netto-Quelle werden kann. Die größte Treibhausgas-Quelle im Sektor LULUCF stellen entwässerte, organische Böden dar.